Sonntag, 6. November 2011

Raus aus dem Euro

"Roubini: `Die Eurozone zerbricht, auch Italien und Spanien fliegen raus` ", schreiben die Deutschen MittelstandsNachrichten am heutigen Tag.

Nouriel Roubini hat sich in seinen Prognosen als sehr zuverlässig herausgestellt. Er hat nicht nur die derzeitige Finanzkrise vorausgesagt sondern auch, dass es eines Finanzvolumens von über 1 Billion Euro bedarf, um die Möglichkeit zu haben, die Krise in den Griff zu bekommen.

Die Euro-Gruppe hat mit der Hebelung des EFSF diese Möglichkeit gesucht, wenn man auch aus heutiger Sicht feststellen muss, dass die Problemlösung mit Hilfe der wundersamen Geldvermehrung nicht greifen wird.

Zu viele (Finanz-) Leichen liegen noch in den Kellergewölben der Euro-Gruppe, EU, den anderen Wirtschaftsmächten, Banken und Versicherungen, so dass immer mit Zahlen operiert wird, deren Aktualität dem sofortigen Zerfall anheim fällt. Kein Wunder, wenn "Mr. Doom" Roubini richtig meint, dass auch Italien und Spanien raus fliegen.

Hervorzuheben ist das "auch", denn zweifellos geht Roubini davon aus, dass Griechenland, Irland und Portugal faktisch schon raus sind.

Die Regierungen suchen nach Alternativen und kommen zu der Erkenntnis, dass es doch noch die nationalen Goldreserven gibt, die man den infaltionären Rettungssummen noch hinterher blasen kann. Merkel soll schon einen Versuch gestartet haben, ist aber von Jens Weidmann, dem Präsidenten der Deutschen Bundesbank in ihre Schranken verwiesen worden.

Wir brauchen in Deutschland auch mehr Politiker, die nicht so sehr auf ihre berufliche Versorgung schauen sondern  ihren Dienst am Deutschen Volk erfüllen. Wir können die Demokratie nur noch retten, wenn diejenigen, die den Ausverkauf Deutschlands um jeden Preis betreiben, mit demokratischen Mitteln in ihre Schranken verwiesen werden, denn wenn dem nicht so geschieht und die Politik sich als diejenige definiert, die für vier Jahre einen "Persilschein" zur Durchführung einer Diktatur ähnlichen Politik vergibt, ist der Verfall demokratischer Prinzipien eingeläutet, man mag meinen, dass wir uns möglicherweise schon tief in diesem Prozess befinden.

Dazu kann es auch möglich sein, dass das marode Konzept der EU in der heutigen Form mit der Euro-Gruppe abzuschaffen ist. Es ist nichts tödlicher als das Festhalten an Idealen, wenn der Rest Europas rein pragmatisch denkt.

Roubini hat es ausgesprochen, die Euro-Zone zerfällt unwiderruflich. Aber warum sollen Italien und Spanien auch raus gehen?

Die sauberste Lösung ist, dass die Bundesrepublik Deutschland die Bremse zieht und zum Wohle aller anderen EU-/Euro-Gruppen-Staaten  den Austritt vollzieht.

Wird Merkel das schaffen oder wird Merkel uns schaffen?









Mittwoch, 2. November 2011

Griechenland im Eurorausch, eine Tragikomödie in sechs Akten

1. Akt:

Griechenland braucht die letzte Tranche von  8 Milliarden spätestens im Oktober 2011, sonst geht das Land in die  unkontrollierte Insolvenz.


2. Akt:

Griechenland braucht die letzte Tranche spätestens im November 2011, sonst geht das Land in die unkontrollierte Insolvenz. Die Griechen durchsuchen alle Schubladen in der Regierungsetage und finden Milliardenbeträge: Die wundersame Milliardenvermehrung. Dazu gibt es eine große Portion  Tzaziki und eine Flasche Ouzo.

3. Akt:

Griechenland stellt plötzlich fest, dass in einem Geheimfach unter der Schublade in der Regierungsetage noch Milliardenbeträge gebunkert sind, so dass die Auszahlung der letzten Tranche des 1. Rettungspaketes noch bis Dezember aufgeschoben werden kann. Hummer und Austern werden serviert.

4. Akt:

Griechenland entscheidet sich für den Austritt aus der Euro-Zone. Die Länder der Euro-Gruppe gewähren einen Schuldenerlass von 70%. Die Banken sind dankbar über die Entwicklung und verzichten auf 60% der griechischen Verbindlichkeiten. Die EZB teil die Verluste aus dem Aufkauf von  griechischen Staatsanleihen zu 100% der Bundesrepublik Deutschland zu. Merkel bedankt sich für das Vertrauen und Schäuble packt noch einmal 100% drauf, um Italien, Spanien, Portugal, Belgien und Irland zu entlasten. Die Deutsche Regierung feiert den alternativlosen Schritt zur Rettung des Euros und der EU. Deutschland meldet Konkurs an. Die Margarine wird vom Schwarzbrot gekratzt.

5. Akt:

Die Regierung Griechenlands bietet aus ihrem Barvermogen der Bundesrepublik Deutschland einen Rettungsschirm in Höhe von 500 Milliarden an. Merkel und Schäuble nehmen dankbar an und verteilen das Geld an Frankreich. Dort feiert man mit Champagne.

6. Akt:

Unter der männlichen Bevölkerung Deutschlands steigt die Selbstmordquote ins Unermessliche. Die neue Generation der (Finanz-) Trümmerfrauen beginnen mit dem Neuaufbau der Bundesrepublik Deutschland. Wasser wird zum Luxusartikel.
























Dienstag, 1. November 2011

Zwangsrettung Griechenlands?

"Und wenn ihr nicht gerettet werden wollt, so brauch ich Gewalt", scheint die Parole der Euro-Gruppen-Insolvenz-Verwalter zu sein.

Die Griechen haben als Einzige verstanden, dass das System "Rettungsgelder+Zu-Tode-Sparen" keinem hilft. Die Regierungschefs der Euro-Gruppe, allen voran Bundeskanzlerin Merkel, haben sich Watte in die Ohren gestopft, mit ihrer bornierten Politik die Hände gefesselt und lassen sich im Aktionismus der immer größer werdenden Rettungsschirme treiben. Wohin?

Europa und die Euro-Zone sind nicht an ihre Grenzen gestoßen. Sie haben diese schon überschritten und befinden sich auf Kurs in den Abgrund. Als Motto trägt die "MS Europa" auf ihrer Fahne. "Wir gehen gemeinsam unter".

So weit, so gut. Jetzt müssen Taten folgen. Griechenland macht es vor, indem es die Ausweglosigkeit der Rettungsmechanismen erkennt und sie durchbricht. Aber wie sollte Deutschland handeln?

Die Diskussionen um die "Alternativlosigkeit" von Maßnahmen zur Euro-EU-Rettung haben gezeigt, dass sich durch ungenutzte Möglichkeiten die Vielzahl der Lösungsansätze verengt. Haben sich die Regierungschefs der Eurozone einmal und unwiderruflich auf die wundersame Geldvermehrung geeinigt und alle anderen Möglichkeiten nicht einmal angedacht, steckt die Lösung aufgrund der entwickelten Eigendynamik in folgender Alternative, die die letzte sein wird, bevor Tatsachen die wirtschaftlichen Pleiten aller Beteiligten und das Ende der Euro-Zone und der EU erzwingen.

Griechenland und alle maroden und angeschlagenen Staaten, darunter auch Frankreich, müssen den Euro als Währung aufgeben. Eine Eurozone bestünde dann aus Österreich, Finnland, den Niederlanden und Deutschland. Die berühmte Alternative wäre der alleinige Austritt der Bundesrepublik Deutschlands aus der Euro-Zone. So könnte man noch den Grundgedanken an Europa retten.

Je länger Merkel zögert, eine dieser Alternativen durchzusetzten und zum Abschluss zu bringen, desto näher rückt auch eine Insolvenz Deutschlands heran.

Freitag, 28. Oktober 2011

Willkommen auf dem Schlachtfeld: SPENDENAUFRUF: Hund in Not

Willkommen auf dem Schlachtfeld: SPENDENAUFRUF: Hund in Not

Deutschlands EuropaManie

Deutsche Politiker aller Parteien haben anscheinend die gleiche durchgehend geprägte Auffassung vom Sendungsbewußtsein bezüglich Europa, das mit viel Moralin versehen ist. Dabei gehen sie davon aus, dass der Europagedanke in allen EU- und Euro-Gruppen-Staaten ähnlich sei.

Aber was unterscheidet den europäischen Geist, der in Deutschland gepflegt wird, von demjenigen in den anderen EU-Ländern?

Zuerst sind es latente Erinnerungen an vergangene Zeiten der  deutschen Geschichte, die das Selbstverständnis Deutschlands bestimmen. Zwei verlorene Weltkriege und das Menschen verachtende Hitlersystem mit Tod und Elend für Millionen von Menschen und die Verbrechen an den jüdischen Mitbürgern. Dieses prägt zu Recht das deutsche Selbstverständnis und das Bewußtsein, dass sich solche Ereignisse nicht wiederholen dürfen.


Im europäischen Bewußtsein, sind die Bilder und Taten aus den genannten Ereignissen ebenfalls vorhanden, möglicherweise weniger präsent, dafür aber als mögliches Vorurteil vorhanden und bei Bedarf abrufbar, um Schuldzuweisungen vornehmen zu können.

Deutschland war auch in Europa nie ohne Ressentiments gesehen worden. Sie wurden jedoch nie in den Vordergrund gestellt, weil man sich in der Verbindung mit der erstarkten Wirtschaftskraft der Bundesrepublik Vorteile versprach.

Eine Verbindung, sei sie persönlicher oder geschäftlicher Natur, hat immer einen symbiotischen Ansatz. Beide Parteien versuchen im Schutz der Gemeinschaft zu profitieren. Auftretende Friktionen sind meist vorübergehend, es sei denn, dass sich die Grundlagen, oder besser gesagt die Geschäftsgrundlagen, massgeblich ändern, so dass das gemeinschaftliche Leben oder Überleben in Frage gestellt wird.

In diesem Fall beginnt man, alte Ressentiments auszugraben, Schuldzuweisungen vorzunehmen und der stärkere Partner wird als eine Bedrohung angesehen, weil der andere meint, dass seine erworbenen Rechte in Frage gestellt werden.

Im Deutschen Bundestag reden die Abgeordneten, Minister und die Bundeskanzlerin immer vom Überleben des Euros und der Europäischen Union. Es müssten mehr Rechte an Europa abgetreten werden, damit die Union besser funktioniere.

In anderen Ländern, vor allem denen,  in der die Bevölkerung in den letzten zehn Jahren massiv von der EU und dem Euro profitiert hat, wird der Europagedanke auf ein Minimum reduziert. Europa ist hier das einseitige wirtschaftliche Wohlergehen, die sozialen Errungenschaften, die Strukturmittel, vielfach auch die persönliche Bereicherung von Kommunal- und Landespolitikern. Europa, das ist reiner Pragmatismus.

Man blickt zurück auf die Zeit, in der ein wirtschaftliches Nichts und Armut plötzlich auf das mühsam erarbeitete Wirtschaftsniveau der Bundesrepublik Deutschland katapultiert wurde. Und das alles, ohne eine Leistung erbracht zu haben.

Das wirtschaftliche Wohlergehen in den Mittelmeerländern wurde zur Normalität, wobei die Bewohner der Bundesrepublik Deutschland mit dem berühmten Satz "Wir haben nicht zu verteilen" bei den Lohn- und Rentenrunden abgespeist wurden. Verteilt wurde von unseren Politikern woanders.

Europa, das muss in der Bundesrepublik verstanden werden, ist keine einseitige deutsche Aktion. Wenn Deutschland an Europa denkt, dann müssen auch alle anderen Länder im gleichen Sinne an Europa denken, wobei auch der Umkehrschluss gilt.

Wenn Sarkozy heute daran denkt, das deutsche Finanz- und Wirtschaftssystem als Vorbild für Frankreich zu nehmen, bedient er damit nicht den Europa-Gedanken, sondern die immer noch vorhandenen Ressentiments und Vorurteile: "Am deutschen Wesen soll die Welt genesen."

Das ist die Wahrnehmung deutscher Politik im Ausland. Das hätte "Europa" vermeiden müssen. Aber dafür hätte es einer besseren Vertragspolitik und weniger Gefühlsduselei bedurft.

Wenn Politiker und Technokraten heute die Beispiele der leidenden griechischen Bevölkerung thematisieren, um auf die Tränendrüsen zu drücken, ist das genau die Haltung, die uns in die heutige Krise geführt hat. Griechenland, Spanien, Portugal, Irland, Italien u.a. haben sich mehr oder weniger eine bessere wirtschaftliche Position in der EU  im Laufe der Jahrzehnte erarbeitet. Doch der Euro hat dazu geführt, dass sie sich auf ein Niveau begaben, für das sie keine Leistungen erbracht haben, teils gingen sie sogar über das deutsche Niveau hinaus.

Der spanische Ministerpräsident Zapatero sagte 2007, dass Spanien die Wirtschaftskrauf und den Wohlstand Deutschlands überholen wolle.

Das hätte 2009/10 eintreffen müssen.













Donnerstag, 27. Oktober 2011

Mittwoch, 26. Oktober 2011

Perversität und Europäische Union

Wer soll über das Spielcasino EFSF Anteile kaufen, die nur zu 20% abgesichtert sind? Laut AFP ist China interessiert und auch andere Schwellenländer wie Brasilien, Indien, Russland und Südafrika sollen als Kreditgeber an einem Anteilskauf interessiert sein oder werden.

Wenn man versteht, wie die Finanzmisere in der EU / Euro-Gruppen-Staaten entstanden ist, wenn man betrachtet, wie geliehenes Geld in überzogenen Wohlstand, frühe Pensionierungen, hohe Rentenzahlung, fremdfinanziertes Eigentum investiert wurde, wenn man weiß, dass mit Spekulationen im Immobilienmarkt Spaniens jedes Jahr Milliarden verdient wurden, von den Spekulanten und von der Öffentlichen Hand durch diverse Steuereinnahmen, wenn man sieht, wie das eingenommene Geld durch den Kauf von Luxusartikel, den Bau von Verwaltungspalästen, erbauten aber nicht eröffneten Flughäfen, millionenschwere Abfindungen und Zahlungen an Ex-Gesellschafter von Unternehmen oder Direktoriumsmitgliedern von Banken und Versicherungen und Bestechung ausgegeben wurde, gibt es nur noch eine Reaktion auf die Finanzierung des überzogenen Kapitalismus  Europas durch Schwellenländer:

Unvorstellbare Übelkeit.

Die ausgebeuteten Chinesen, die nicht einmal eine Beilage zu ihrer Reisschale haben, deren Kinder Milch zu sich nehmen, die mit Melamin gestreckt ist und zum Tode führen kann, die es als Luxus ansehen, mit einem Fahrrad über unbefestigte Straßen zu fahren, diese Chinesen sollen den Audi Q5, den Porsche Cayenne, den BMW X5 usw. des luxusverwöhnten Europäers bezahlen, dessen Regierungen nicht wirtschaften können.

Es ist eine neue Form der Ausbeutung, wenn man sich Schulden von Griechenland, Irland, Portugal, Spanien, Italien, bald auch Frankreich und Deutschland durch Kinderarbeit in Indien bezahlen lässt.

Während in Sibirien die Bevölkerung bei 40 Grad unter dem Gefrierpunkt zittert, bekommen die Mittelmeerstaaten die Gewissheit, dass ihr Lebensstandard nicht sinkt, und das bei angenehmeren Temperaturen.

Der Überschuss an Wohnungen in Spanien, die als ehemalige Spektulationsobjekte leerstehen, weil sie am Markt vorbei geplant sind, kämen den Bewohnern der brasilianischen Favelas, den Elendsvorstädten gut zu stehen. Wir entziehen den Armen in Brasilien die Grundlage für ein zukünftig würdiges Leben.

Wer die Gewalt in den Townships gesehen hat, weiß, wo Südafrika sein Geld einsetzten sollte.

Es ist ein Verbrechen der Regierungen der Schwellenländer, ihrer Bevölkerung Geldmittel zu entziehen, um den Extremkapitalismus Europas zu finanzieren.

Es verabscheuenswürdig, wenn die Europäische Union Mittel aus den Schwellenländern in Anspruch nimmt.

Anderseits gab es auch Zeiten, in denen Gaddafi hohes Ansehen in Europa besaß und hofiert wurde. 

Somit ist der moralische Anspruch, den die EU/ Euro-Gruppen-Länder an sich selbst stellen, nicht im Ansatz vorhanden.