Donnerstag, 16. Februar 2012

Was hindert Merkel daran, Fakten zu schaffen?

Merkel als Nazi, Schäuble als ein Niemand, der einen Staat in den Bankrott spart, so betrachtet man in Griechenland zwei deutsche Spitzenpolitiker.

Sie fühlen sich in ihrem Nationalstolz verletzt. Sie haben es satt, dem Diktat der Troika, der Euro-Gruppe, der EU und des IWF zu folgen. Sie fordern Solidarität und Deutschland zeigt Ihnen, was Solidarität heißt: Agenda 2010 auch für Griechenland.

Runter mit den Löhnen, runter mit der Sozialhilfe, runter mit den Renten und Pensionen. Das Ziel: Wirtschaftswachstum, Wachstum der Unternehmenseinkünfte, Wachstum bei den Managergehältern, aber bitte keine Verteilung nach unten.

"Es gibt nichts zum Verteilen". Und wenn es etwas zu verteilen gäbe, muss man an die Rücklagen für die Rezession denken. Die kommt auf jeden Fall.

Das müssen die Griechen verstehen. Und sie müssen grundsätzlich von dem Argument weg, dass sie mit den verminderten Einnahmen nicht leben können.

Auch hier kann Deutschland auf seine Erfolge verweisen. Wenn man immer nur Lohnerhöhungen bekommt, die unter der Inflationsrate liegen, muss man sich den Gürtel enger schnallen und vielleicht, mit Blick auf Spanien, zur Miete wohnen, abseits oder im Randgebiet der Großstadt und nicht wie jeder es sich wünscht, auf der "Plaza Mayor".

Die Bewohner in den "klammen" Staaten, wie man sie so treffend formuliert, sollten verstehen, dass mit den sinkenden Einkommen auch das Preisniveau fallen wird.

Auch hier hat Deutschland  mit den Filialen von Aldi und Lidl im EU-Ausland neue Maßstäbe gesetzt. Qualität zu einem günstigen Preis.

Wenn die Akzeptanz noch nicht ein optimales Niveau erreicht hat, liegt das daran, dass die Kassiererinnen die Waren nicht in die Tragetasche einpacken, wie in den heimischen Supermärkten, dass sie allround Arbeiterinnen sind.

Verhaltensänderung ist das, was man bei der Bevölkerung der Krisenstaaten einfordern muss. Das sind Resultate der Lernprozesse, die notwendig sind.

In Deutschland gehorcht man, schweigt und tut das, was als Notwendigkeit verordnet wird. Das ist in anderen EU-Ländern nicht unbedingt genau so.

Dort will man seinen Besitzstand wahren, geht dafür auf die Straße, zündet Häuser und Autos an und bewirft Polizisten mit Steinen. Und ist man ganz übel drauf, weigert man sich, für seine Kinder zu sorgen und übergibt sie dem SOS-Kinderdorf.

Wer sind wir Deutschen überhaupt, dass wir massiv in die Belange anderer Staaten eingreifen? Warum sollen andere zu ihrem Glück gezwungen werden, wenn sie es doch ganz anders definieren.

Merkel kann den Krisenstaaten die Freiheit zugestehen, den Euroraum zu verlassen. Sie könnte aber auch zur Einsicht kommen, dass es besser für Deutschland wäre aus der Euro-Gruppe auszutreten. Beide Optionen würden die Krise entschärfen und den Druck von uns nehmen, der uns auferlegt wurde.

Was hindert Merkel eine Entscheidung zu treffen, die problemlösend sein könnte?

Es ist das drohende Wahljahr 2013. Das möchte sie erfolgreich erleben und dazu ist ihr anscheinend jedes Opfer recht.

Der Krug geht so lange zum Brunnen, bis er zerbricht. Was ist dann mit dem Frieden in Deutschland?




Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen