In den letzten Wochen trauen sich immer mehr Journalisten, die These zu hinterfragen, dass Deutschland am meisten vom Euro profitiert hätte.
Aber es hat lange gedauert, bis eine Meinung auch in einer Tageszeitung wie der F.A.Z. publiziert wurde. In dem lesenswerten Artikel von Matthias Kullas, Forschungsreferent am Centrum für Europäische Politik (CEP) in Freiburg, mit dem Titel "Ist Deutschland Hauptprofiteur des Euro?" wird die Situation realistisch dargestellt
Als Resümee seiner Analyse schreibt Kullas in der F.A.Z. vom 31.Juli 2011::
"Während der zwölf Jahre seit Beginn der Währungsunion hatte Deutschland das zweitniedrigste Wachstum im Euroraum (...). Die These, Deutschland sei der Hauptprofiteur des Euro gewesen, erscheint fragwürdig. Und es scheint auch mehr als zweifelhaft, dass die enormen Kosten der Rettungspakete damit gerechtfertigt werden können."
Somit dürften wir so langsam in eine Klärungsphase deutscher Politik von Kohl über Schröder bis hin zu Merkel eingetreten sein. Insgesamt haben sie und ihre Regierungen, die Oppositionsparteien eingeschlossen, eindeutig gegen die Interessen der deutschen Steuerzahler gearbeitet. Durch konsequente Meinungsmanipulation wurde dafür gesorgt, dass der Wohlstand, den die EU-Länder mit höherem Wirtschaftswachstum für ihre Wähler geschaffen haben, der deutschen Bevölkerung entzogen wurde.
Das alles wäre noch zu verkraften, wenn die deutschen Spitzenpolitiker nun auf die Bremse stiegen, um den Weg für den Nachholbedarf von 30% gegenüber den anderen EU-/ Euro-Staaten freizumachen.
Aber CDU, SPD, FDP, Grüne und Linke fahren weiter auf der Schädigungstour der deutschen Steuerzahler und Rentner indem sie zulassen, dass unser Land "mit bis zu 76% der jährlichen Steuereinnahmen des Bundes für die Schulden anderer Euro-Staaten bürgt." (Kullas).
Man muss Merkel darauf hinweisen, dass sie im Einvernehmen mit allen deutschen Politikern, die den Ausverkauf essenzieller deutscher Interessen betreiben, die Verantwortung trägt.
Und das Bundesverfassungsgericht muss langsam von seiner Duldungspolitik Abstand nehmen und den Politikern drohen, sie in Haftung zu nehmen, wenn sie ihren Amtseid verletzen.
Demokratie kann nur überleben, wenn in der Gewaltenteilung alle Beteiligten ihre Aufgaben erfüllen und sie nicht zur Disposition stellen.
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