Dienstag, 5. Juli 2011

Europa neu erfinden (2)

Die Vereinigten Staaten von Europa in denen jedes Land quasi ein Bundesland wäre, ist nicht nur eine Illusion, sondern eine absolute Unmöglichkeit. Um hier eine Grundlage zu schaffen, die derjenigen der USA und ihrer Entstehung entspräche,  müsste man die indigenen Bevölkerungen ausrotten und auf dieser Grundlage eine neue Gesellschaft aufbauen, die alle soziokulturellen Elemente der Gründergesellschaft, sollten solche vorhanden sein, verschmilzt und sich durch einen Rechtsvertrag auf eine gemeinsame Sprache einigt.

Im heutigen Europa, dessen größter Fehler es war, über die Länder der Römischen Verträge, also die Bundesrepublik Deutschland, Frankreich, Italien, Belgien, die Niederlande und Luxemburg, hinauszugehen, ist die Schaffung einer gemeinsamen soziokulturellen Struktur absolut unmöglich.

So ist es unabdinglich, dass wesentliche nationale Elemente, wie Sprache und Kultur in jedem Land erhalten bleiben und die Kraft der Gemeinschaft aus der Diversifizierung  gezogen wird. Das hieße, je intensiver Sprache und Kultur eines Mitgliedslandes gepflegt und gelebt werden, desto reicher wird ihre Leistung in Bezug auf Europa.

Davon ist im heutigen Europa nichts zu sehen und es ist auch nicht das Anliegen Brüssels, hier korrigierend einzugreifen und dem kulturellen Aufweichungs- und Zersetzungsprozess ein Ende zu setzen, weil sich Europa nur wirtschaftlich definiert.

Die kulturelle Entwicklung ist  mit Defekten durchsetzt, weil die nationalen Regierungen im Bildungsbereich eklatant versagt haben und weiterhin versagen. Dabei handelt es sich nicht um einen Rückschritt, denn dieser würde eine Rückbesinnung beinhalten, die zu ehemaligen Qualitäten  zurückführten.

Die Entwicklungen der letzten Jahrzehnte mit dem Postulat der multikulturellen Gesellschaft hat eindrucksvoll bewiesen, dass sowohl sprachlich als auch kulturell keine Fortschritte generiert wurden, es wurden erworbene Qualitäten zerstört.

Dieses führte irreversibel zu einem Verlust von Identität, die aber für eine europäische, diversifizierte Gesellschaft mit ihren Menschen lebenswichtig ist.

Eine vielleicht angestrebte europäische Identität, wäre sie überhaupt möglich, befände sich auf dem kleinsten gemeinsamen Nenner, der sich, ausgehend von den Ländern der Römischen Verträgen mit dem Eintritt jeden weiteren Landes schnell nach unten bewegt, um bald  die niedrigste Stufe zu erreichen: das Existenzniveau.

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