Die krisengebeutelte Euro-Zone hat den Direktor des IWF mit ins Boot genommen. Jedoch ist die Krise von Dominque Strauss-Kahn persönlicher Art, spiegelt aber unterschwellig die Glaubwürdigkeit aller Akteure des Eurodramas wider. Wer seinen Unschuldsbeteuerungen glauben will, mag es tun. Abzuwarten sind die Entscheidungen der US-Untersuchungsrichter. Man kann den US-Amerikanern bestimmt nicht unterstellen, dass sie leichtfertig eine Verhaftung und Vorführung veranlassen, wenn es sich um einen Menschen handelt, der so in der Öffenlichkeit steht wie Strauss-Kahn. Die sich schon im Umlauf befindlichen Verschwörungstheorien sind ein spekulativer Ansatz zu seiner Verteidigung. Es gilt nun abzuwarten, was die US-Justizbehörde entscheidet. Klar ist jedoch, dass, selbst wenn sich seine Unschuld herausstellen sollte, seine politische Zukunft nicht ge- sondern zerstört ist. Der IWF mag beteuern, dass Strauss-Kahn noch immer in seinen Funktionen ist, jedoch wird hinter geschlossenen Türen an seiner Nachfolge gearbeitet.
Notwendig ist diese allemal, denn wenn schon Barroso, Junker, Sarkozy und Merkel u.a., die den Griechen und Iren auferlegten Maßnahmen zur wirtschaftlichen Gesundung nicht oder unzureichend kontrollieren, so soll das doch bitte der IWF leisten. Überhaupt wurde dieser auf Drängen unserer Bundesregierung mit eingezogen, weil sich Merkel zu schwach fühlte, harte Maßnahmen allein durchzusetzen. Sie wollte sich anscheinend nicht dem Makel aussetzen, den Europaenthusiasmus zu bremsen.
Aber auch die Glaubwürdigkeit des IWF ist in Gefahr. Eigentlich dürfte die 5. Auszahlung an Griechenland nicht stattfinden, weil das Land die von der EU und dem IWF geforderten Auflagen nicht erfüllt. Andererseits versucht man dem Land mit weiteren Krediten zu helfen. Fazit: Möglicherweise wird ein Wechsel an der Spitze des IWF dazu führen, dass eine klare Linie in die Rettungsaktionen der "EU-Pleitestaaten" kommt.
Möglicherweise war Strauss-Kahn bei seiner "Sicht der Dinge" schon auf dem Präsidentensessel in Frankreich und antizipierte seine Stellung als Präsident der französischen Republik.
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