Die Unternehmensberatungsagentur McKinsey ist der Meinung, dass Griechenland aus dem Europäischen
Währungsraum austreten solle. „ Es könne der Fall eintreten, dass
ein 'geordneter Austritt' aus der Eurozone für Griechenland das
kleinere Übel ist, trotz aller damit verbundenen Probleme“. Das
ist die Meinung des Deutschlandschefs der Agentur, Frank Mattern,
abgegeben in der FAZ Sonntagszeitung.
Die Auswirkungen eines geordneten
Austritts Griechenlands auf Länder wie Italien oder Spanien seinen
„vermutlich beherrschbar“, so die Darstellung der Agentur AFP vom
22.01.12.
Zu hinterfragen ist die in der Politik
und der Presse verwendete Begrifflichkeit des „geordneten
Austritts“ oder der „geordneten Insolvenz“ in anderen Beiträgen.
In beiden Fällen handelt es sich um
psychologisch geschickte Versuche, dem Leser, dem Bürger
schlechthin, die Furcht von dem Unbekannten zu nehmen.
Ist etwas kalkulierbar, dann ist es
auch beherrschbar, kurz gesagt, die Politik hat die Lage im Griff.
Ein geordneter Austritt Griechenlands
oder auch eine geordnete Insolvenz, die „vermutlich beherrschar“
seien, stehen im Widerspruch zu kalkulierbaren Konsequenzen und sind
nur geeignet, eine Art von Opiatwirkung beim Bürger zu erzeugen.
Lassen wir uns nicht hinters Licht
führen: So wie es keine allgemeingültigen Rezepte für die Lösung
der Schuldenkrise gibt, so ist auch ein Austritt Griechenlands aus
der Euro-Zone nicht so anzusehen, dass alle Faktoren kalkuliert
beherrschbar seien.
Die nicht kakulierbare Beherrschung der
Problematik jedoch als Grund anzusehen, auf einen Austritt
Griechenlands aus der Eurozone zu verzichten, wäre absolut falsch.
Man muss eine Entscheidung auf sich nehmen und wenn die Konsequenzen
sich abzeichnen, muss man weiter entscheidungs- und handlungsfähig
bleiben.
Absolute Sicherheit kann und wird es
nicht geben, aber die Strategie, mit immer größeren Geldmengen die
Problemlösung erkaufen zu können, hat sich schon jetzt als
Fehlspekulation erwiesen.
Wenn man die Europäische
Trauergeschichte, früher Erfolgsstory genannt, betrachtet, glaubte
man auch, dass die Entwicklung nur in die positive Richtung laufen
würde.
Auch die Schaffung der EU und der
Euro-Zone war eine Entscheidung mit vielen (teils unbekannten)
Variablen, die zu einer nicht beherrschbaren Situation führte.
Wir befinden uns nicht in einer Ausnahmesituation sondern wir sind voll in der Realität.
Wenn man in der diachronen Betrachtung feststellt, dass Realitäten einem konstanten Wandel unterworfen sind, hat man nicht den Stein des Weisen entdeckt.
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