Bei allem Wohlwollen für Angela
Merkel in all ihren Funktionen muss man sich langsam die Frage
stellen, ob ihre Berater und sie jemals an eine Hierarchisierung von
Aufgaben und Interessen gedacht haben.
Sie betreibt eine Politik, von der
niemand weiß, wohin sie führt. Um überhaupt eine Richtung
einschlagen zu können, muss auch ein Bundeskanzler Grob- und
Feinziele definieren, wodurch Handlungsabsichten und Handlungen
bedingt werden.
„Viele Wege führen nach Rom“, sagt
der Volksmund, aber der eine ist kürzer, der andere ist länger und
der letzte ist nur eine Aproximation, man nähert sich dem Ziel, ohne
dass man real je ankommt, das kennen wir aus der
Infinitesimalrechnung.
Angela Merkel ist nicht die
„Teflon-Merkel“ wie sie die Amerikaner sehen. Das ist eine
oberflächliche Betrachtung, weit entfernt von der Realität.
Richtiger ist die Betrachtung, die in
der Rheinischen Post vom 23.01.2012 unter der Überschrift: „Lagarde
und Merkel“ vorgenommen wird, weil sie analytisch begründet ist.
Positionen, die Merkel als feste Größe
definiert, werden unter dem stetigen Druck von außen langsam und
sicher aufgegeben und das „non“ wird zu einen „oui“, die
Nicht-Belastung des deutschen Steuerzahlers wird zu einer Belastung.
Die nicht-deutsche Politik kann dieses Verhalten Merkels als eine
anzunehmende Große in ihre Planung aufnehmen. Das ist höchst
gefährlich.
So ist der Schlusssatz des Artikels in
der Rheinischen Post kennzeichnend für die Handlungsstrategie
Merkels:
„Erst 'non' gesagt, dann doch
gezahlt- nach diesem Muster verläuft Merkels Politik in der
Euro-Krise seit zwei Jahren.“
Geht man von politischen
Handlungszielen der deutschen Politik aus und nimmt das Resultat des
Handelns der Frau Bundeskanzler ernst, betreibt sie faktisch den
Ausverkauf vitaler deutscher Interessen.
Zu welchem Wohl, das mag nur sie
wissen.
Im europäischen Ausland stelle ich
aber fest, dass hier konsequent nationale Ziele verfolgt werden, die
Europa (sprich Deutschland) nur als Geld- und wirtschaftlichen
Impulsgeber betrachtet haben und betrachten.
Das gute Deutschland ist das, das ein
sorgenfreies Leben im Überschuss garantierte. In Krisenzeiten wird
die dunkle Seite Deutschlands bemüht, die andere zum Maßhalten, zum
Sparen zwingt.
Und niemand im europäischen Ausland
denkt daran, dass das, was von Deutschland durch Transferleistungen,
EU-Krediten, Rettungsschirmen, EZB-Maßnahmen verteilt wurde und
wird, von deutschen Arbeitnehmern durch Steuern finanziert ist.
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