Freitag, 10. Juni 2011

Eine neue Positionierung Deutschlands

Im Bundestag wurde schon immer viel geredet und nichts gesagt.

Heute war es ein wenig anders, es wurde noch weniger gesagt, sondern nur wiederholt, was man sich zuvor als Argumentationshilfen zusammen gebastelt hatte. Zu wenig, wenn man bedenkt, dass das Gesamtrettungspaket für Griechenland nunmehr 200 Milliarden Euro umfasst.

Die Einbeziehung der Privatgläubiger, glaube daran, wer wolle, entwickelt sich zur Farce, denn deutsche und französische Banken sowie die institutionalisierten Anleger wie Versicherungen und Fonds haben schon Milliardenbeträge an griechischer Staatsschuld der Europäischen Zentralbank verkauft. Somit wird ein Großteil dieser Schulden vergesellschaftlicht und der deutsche Steuerzahler wird zum bösen Ende maßgeblich dafür  gerade stehen. Es wird hier von Beträgen von rund 50 Milliarden Euro gesprochen.

Zählt man die angekauften Schulden von Spanien, Irland, Portugal und Italien hinzu, steht die Bad Bank EZB vor der Pleite und muss von den solventen Staaten der Euro-Gruppe gerettet werden. Das liegt daran, dass die Unabhängigkeit der Institution politisch korrumpiert wurde.

Im aktuellen, vollen Desintegrationsprozess der EU meint Schäuble:
                        
                                        "wir müssen Europa zusammenführen".

Damit zeigt er, dass er nicht mehr imstande ist, die Realität zu erkennen.

In den europäischen Staaten ist immer stärker erkennbar, dass man eine Zusammenführung durch Deutschland verabscheut. Der deutsche Steuerzahler ist zwar der, dessen finanzieller Beitrag gern gesehen wird, aber bitte als Geschenk, ohne Konditionen.

Europaweit keimt mittlerweile der Hass gegen Deutschland und Deutsche. Das ist in den Printmedien ebenso zu verfolgen, wie in den Fernsehprogrammen und auf der Straße.

Wir sollten also, falls Europa uns etwas bedeutet, eine Strategie ins Auge fassen, die folgendes umfasst:

  1. Zurückhaltung beim Führungsanspruch in Europa.
  2. Zurückhaltung bei der Finanzierung von Rettungspaketen.
  3. Zurückhaltung bei der Übertragung von weiteren Rechten an die EU, gegebenenfalls Rücknahme.
  4. Zurückhaltung bei der Formulierung von Konditionen, die die Souveränität eines Staates in Frage stellen.
  5. Zurückhaltung bei allen Laisser-Faire-Strategien.
  6. Zurückhaltung bei allen Militäraktionen, gegebenenfalls Ausstieg.
  7. Verstärkung der wirtschaftlichen Verflechtungen mit Staaten aufstrebender Märkte
  8. Verstärkung der Handelsabkommen mit Russland und ehemaligen Staaten der UDSSR.

Da das Handeln Deutschlands wegen seiner Geschichte immer angreifbar sein wird, ist Zurückhaltung eine Strategie, die besser ist, als das Streben, sich Macht und Einfluss in Europa erkaufen zu wollen.

In der heutigen Zeit wird es in Europa und zwischen seinen Staaten keinen Krieg mehr geben. Das heißt aber nicht, dass die Europäische Union ein Garant dafür ist, dass die Anfeindungen, die in der EU gegen  unser Land real stattfinden, inexistent sind. Sogar in dieser Hinsicht ist die Europaidee nachdrücklich  gescheitert.

Eines kann man, die entsprechende Sensibilität vorausgesetzt, klar und deutlich in Europa erkennen:

Die Staaten in der Europäischen Union haben ein Bedürfnis nach nationaler Identität.
Davon ist Deutschland nicht ausgeschlossen.

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