Montag, 6. Juni 2011

Ist Europa zu retten?

In wirtschaftlicher Hinsicht ist die Frage mehr als berechtigt.

Der wohl profilierteste deutsche Ökonom Prof. Hans-Werner Sinn (Ifo) ist der Meinung, dass man Griechenland den Geldhahn zudrehen solle. Recht hat er. Auch ist sein Schuss auf den Chef der Euro-Gruppe Jean-Claude Juncker berechtigt, wenn er feststellt, dass der Luxemburgische Politiker eine absolute Fehlbesetzung ist.

So scheint es nur eine Frage der Zeit zu sein, wann die gesamte Euro-Gruppe im Schlund des Abwärtsstrudels verschwindet, drin ist sie schon und dreht ihre ersten Runden. Es wird zwar erklärt, warum den maroden EU-Staaten zu helfen ist, doch schlüssig sind die Aktionen nicht, weil es sich hier nicht um eine mathematische Aufgabe mit einem konkreten Ergebnis handelt, das zu erwarten ist

Der Ökonom Norbert Walter hat heute bei RTL nochmals darauf hingewiesen, dass Deutschland helfen muss, um die Euro-Krise in den Griff zu bekommen. Er argumentiert anders als Sinn, aber auch mit gutem Grund. Walter  war bis 2009 Chefvolkswirt der Deutschen Bank, deren Leiden sich mit der Krise Griechenlands und Spaniens massiv verstärken werden. Was für einen Wert hat eine Meinung, wenn sie mehr das Wohl der Bank(-en) als das der Menschen widerspiegelt.

Abgesehen von den zu erwartenden Pleite Griechenlands, Portugals und Spaniens sollte man auch einmal darüber hinaus einen Blick auf die Europäische Union werfen, die mehr unsinniges Papier produziert, als gut ist.

Man muss hier verstehen, dass all die Politiker, die in ihren Nationalstaaten nicht reüssieren oder ausgemustert sind, nach Europa geschickt werden und ihr Dasein dadurch rechtfertigen, dass sie Richtlinien produzieren, die in keiner Weise dazu dienen, eine Verwaltungseinheit in der EU herzustellen. Es werden halbfertige Ideen zusammengeschustert, die danach wieder mit nationalen Gesetzgebungen aufgeweicht, verändert und bis zum Nonsens gedreht werden.  So werden wir es nie schaffen die Europäische Integration zu verwirklichen, es sei denn, sie wird auf 500 Jahre angelegt und zum Schluss in totalitärer Weise vollendet.

Die Zeichen in der Europäischen Union stehen auf Desintegration und dieser Vorgang ist begründbar. Das Konzept der EU ist ein Anakronismus und muss aus dem Weichspülbottig heutiger Politk heraus. Ein Europa hat nur noch einen Sinn als Europa der Nationen. Das beweisen die schwammigen EU-Richtlinien, wenn man sie sich vornimmt. Somit muss auch klar sein, dass der EU-Bürger eine Fiktion ist und immer sein wird, dass die Übertragbarkeit nationaler Rechtsvorschriften auf ein anderes EU-Land unmöglich ist und die Versuche der Harmonisierung nur dazu dienen, den nationalen Bürger in den Sumpf der Verdummung zu führen, um ihm Einheit vorzugaukeln.


Um ein konkretes Beispiel zu anzuführen, verweise ich auf die "Richtlinie 2006/126EG des Europäischen Parlaments und des Rates vom 20.Dezember 2006 über den Führerschein".

Wenn diese Richtlinie wortgetreu durchgesetzt werden soll, werden in den jeweiligen Nationalstaaten ca. 40% der Führerscheininhaber aufgrund ihrer "Gebrechen", (Anhang III der Richtlinien: "Mindestanforderungen an die körperliche und geistige Tauglichkeit zum Führen eines Fahrzeuges", ihre Berechtigung verlieren.

Um diesen Teil der Richtlinien überhaupt behördlich durchsetzen zu können, müssen die Behörden massiv in das bis heute zu schützende Persönlichkeitsrecht eingreifen, um an die Gesundheitsdaten des Bürgers zu gelangen.

Der Bürger degeneriert zum Spielball der Technokraten und wird so menschenverachtend zum Objekt.

Ist es von Vorteil für den Bürger / Steuerzahler, dieses Europa nicht zu retten?

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