Keiner weiß, wie es um die Finanzen Spaniens steht. Wenn man aber die Finanzlage der Autonomen Region Castilla-La Mancha zur Grundlage von Analysen nimmt, hat Spanien nicht nur die Schlinge um den Hals, sonders sie hat sich schon leicht zugezogen.
Es gibt auch noch eine andere Autonome Region, die schicksalsgebend für Spanien sein kann. Es ist Katalonien. Der Präsident der "Generalitat de Catalunya" ist nicht gewillt, das mit Madrid vereinbarte Ziel des Defizitabbaus einzuhalten. Er geht sogar noch weiter und bittet Moody´s, ihr Alarmsystem nicht zu aktivieren. Seiner Meinung nach wird seine Autonome Region die gesteckten Ziele zur Reduzierung des Defizits in ein bis zwei Jahren erreichen.
Artur Mas ist sicher einer der besten Politiker, die Spanien hat, aber auch er weiß, dass die miserable Lage des Landes nicht auf Mutmaßungen angelegt ist. Der Appell an Moody´s klingt daher mehr als eine vorweggenommene Bankrotterklärung. In einer Zeit, in der täglich neue Meldungen über Finanzlöcher der maroden Staaten der Euro-Gruppe eingehen, ist es unmöglich, eine Prognose aus der hohlen Hand für die nächsten ein bis zwei Jahre zu geben.
Es ist nunmehr an Zapatero, der durch ein Veto die weiteren Verschuldungswünsche der Katalanen vom Tisch wischen kann. Handelt er nicht konsequent, werden die restlichen autonomen Regionen in Zahlungsschwierigkeiten den Präzedenzfall nutzen und ebenfalls wieder Geld auf dem Kapitalmarkt einsammeln. Artur Mas ist aber auch ein guter Schüler spanischer Strategie. Er weiß, dass die Ankündigungen Zapateros an die Euro-Gruppe nur Absichtserklärungen waren. Warum sollte er nicht versuchen, ebenso zu verfahren?
Zapatero und der PSOE haben schon bei den Kommunalwahlen (teils auch Regionalwahlen) am 22. Mai eine tötliche Einengung der Atemwege erfahren.
Jetzt droht die Strangulation des spanischen Staates.
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