Mittwoch, 29. Mai 2013

Europa, ein Sanierungsfall?

Der deutsche EU-Kommissar Oettinger meint, dass Europa ein Sanierungsfall sei.

Streng betrachtet ist aber nur sanierbar, was  noch über solide Reststrukturen verfügt. Europa hat sie nicht, die Kommission kann sie nicht rekonstruieren und die anderen Institutionen sind Papiertiger.

Europa kann nur neu konzipiert werden, wobei die maroden Strukturen nicht saniert sondern vernichtet werden müssen. "Verbrennen" wäre die richtige Aktion, um ein neues, schlankes Europa aus der Asche wieder entstehen zu lassen.

Die Unregierbarkeit des heutigen Europas ist die Konsequenz einer Entwicklung die mit viel Schmalz nur aus dem Bauch heraus zusammen geflickschustert wurde.

Der Fehler, dem Oettinger sich wieder hingibt, ist die Agenda 2010 und die gesellschaftlichen Verwerfungen, die aus ihr entstanden sind. Der Primat der Wirtschaft und eine rein ökonomische Ausrichtung zur Schaffung von Profit für Firmen und Unternehmen, die ihre Gewinne an der Steuer vorbei maximieren, war und ist der falsche Weg.

Damit soll nicht gesagt werden, dass Schäuble, der überall "richtige Wege" sieht, auch das richtige Konzept bereitstellen kann.

Vielmehr bekommen Politiker ihr Mandat von den Bürgern und diese sind in der Hierarchie oben anzusiedeln.

Um es einmal in der Platitüden-Sprache unserer (und auch anderer) Politiker zu sagen:

Nur wenn es dem Bürger gut geht, geht es den Firmen, den Unternehmen und der Wirtschaft gut.

Vergessen wir doch nicht die Menschen, denn sonst gelangen wir zu einer Welt, die menschenfeindlich bis menschenverachtend ist.

Auch hier sind wir schon auf dem Weg, aber noch kann eine Korrektur durchgeführt werden.

Wir in Europa müssen erkennen, dass wir unsere Länder entmenschlichen, dass der Mensch Verfahren unterworfen wird, die ihm die Würde nehmen und ihn, wenn er nicht mehr erwerbsfähig ist, vor dem biologischen Ableben zum Ziviltoten deklarieren.

Nicht die Europäische Idee war ein Fehler. Die Fehler wurden von Politikern begangen, deren Unfähigkeit sich von Tag zu Tag herauskristalisiert.

Und das "Verbrechen" ist nicht so sehr in der Tatsache der Unfähigkeit zu sehen sondern in dem politischen Streben, die Fehler zu übertünchen, mit Makuatur zu versehen und zu hoffen, dass sich  das erneute Ausbrechen der "Europakrankheit"  auf eine nächste Legislationsperiode verlagert.

Wir werden klar sehen, wenn die nächsten Wahlgewinner nach den anstehenden Bundestagswahlen Klartext reden müssen.

Bekanntlich ist die unmittelbare Zeit nach den Wahlen diejenige, in der die Bürger die Gürtel enger schnallen müssen, in der die unpopulären Massnahmen mit Nachdruck durchgeführt werden, weil man sich am Faktischen orientieren muss.

Nur das "Faktische" nach den Wahlen wurde von den Politikern vor den Wahlen "verbrochen".

Denken wir daran, wenn wir unsere "Wählerstimme" abgeben.


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Und übrigens meine ich, dass unfähige Politiker Krisen verursachen.




Montag, 27. Mai 2013

Wird Schäuble nach den nächsten Wahlen ersetzt?

Der deutsche Finanzminister hat seinen Ruhestand redlich verdient.

Das gilt wenigstens für seine umtriebige Europa-Finanzpolitik. So hat er alle maroden Staaten auf " den richtigen Weg" gebracht, wobei anzuzweifeln ist, ob er weiss, was der "richtige Weg" ist.

Aber er bemüht sich ... .

Wie der Spiegel berichtet, soll Schäuble nun überlegen, ob den maroden Staaten, die große und selbst verursachte Staus in ihren Strukturreformen ausweisen, nicht mit einem Milliardenkredit der KFW geholfen werden soll.

Wer vor Ort (hier: Spanien) sieht, mit welcher Unfähikeit Politik betrieben wurde und von den "gleichen Köpfen" weiter betrieben wird, kann schon das heraus geschrieene "Danke schön" spanischer, griechischer, portugisischer u.s.w. Politiker hören, die das Geld gerne annehmen, um es dann, wie gewohnt, im Korruptionssumpf versickern zu lassen.

Wenn Schäuble schlau (nicht: intelligent) ist, bringt er sein Vorhaben noch vor den Wahlen auf den Weg.

Nach jedem politischen Akt, bei dem Geld versenkt wird (s. Euro-Drohne), folgt ein politischer Abgang irgend einer Form, ohne dass die Konsequenzen bedeuteten, dass der Verantwortliche zur Kasse gebeten wird.

Den Schaden trägt der Steuerzahler in Deutschland,

Das ist Politik ohne Grenzen, Politik der Verschwendung, die dann schön geredet wird.

Die Finanzlöcher werden dann gegenfinanziert, indem die Steuern, die Energiekosten uvam. erhöht werden. Natürlich erfolgt auch eine Entlastung, aber nur für den Staat, der die Renten weiterhin kürzt, so dass deutsche Rentner bald ihre Wohnungs- und Energiekosten nicht mehr bezahlen können. Die Nullrunden bei der arbeitenden Bevölkerung nach dem Motto: "Wir haben nichts zu verteilen", sind seit Jahrtzehnten bekannt und NRW hat das gerade wieder bei seinen Beamten und Versorgungsempfängern durchgezogen.

Wer heute noch sagt, dass es uns Deutschen nie so gut ginge, wie heute, zeichnet sich damit aus.

Es ist die Auszeichnung für Nichtwissen, für Vergesslichkeit und für pure Ignoranz, für Unfähigkeit.

Nie war Deutschland fragiler als heute. Nie drohten soziale Abstürze, wie heute. Nie war die Steuerlast höher als heute. Nie war der Staat teurer als heute.

Und dann kommt Schäuble und möchte seinem Kollegen Verteidigungsminister folgen, indem er nochmals mit einer irrationalen Aktion Geld deutscher Steuerzahler versenken will.

Schäuble bleib bei deinen Leisten! Reformieren Sie mal die deutsche Steuergesetzgebung, die mittlerweile immer undurchsichtiger wird. Und wer kann sich Steuerberaterkosten von über 350 Euro im Jahr noch leisten. Mancher wird im Winter dafür die Heizung abstellen müssen.

Auf in den UnruheStand, Herr Schäuble. Nutzen Sie die Perspektive des Betrachters, um zu sehen, wie andere es schlechter oder besser machen. Das ist eine Alternative.

Dann sind Sie auf dem richtigen Weg.


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Und übrigens meine ich, dass unfähige Politiker Krisen verursachen.

Freitag, 24. Mai 2013

Europa und der Euro: "Eine Erfolgsstory"

Eine kleine Auswahl von Presseschlagzeilen zeigt die große Lüge der europäischen "Erfolgsstory". Sie unterstreicht das politsche Versagen aller Beteilgten in allen teilnehmenden EU-Staaten über Jahrzehnte hinweg.

Andererseits wird deutlich dass es zwischen Anspruch und Wirklichkeit einen Abgrund gibt, den keiner zuschütten kann, weil er immer breiter und tiefer wird.

Die Realität zeichnet aber auch auf, wie unermesslich groß die Unfähigkeit und Verlogenheit der Politik und derjenigen ist, die sie praktizieren:

"Eurokrise: Das nächste Sorgenkind heißt Kroatien" 

"Italien-Krise im Fokus: Wachsende Armut in Bella Italia"

"Jugendarbeitslosigkeit in Europa. Betrogen um die Zukunft"

"Europäisches  Deutschlandbild: Bewundert, beneidet, belächelt."

"Euro-Krise. Die Grenzen der Geldpolitik"
 "Rezession in Europa. Krise nähert sich Deutschland

"Europa hat nicht das intellektuelle Rüstzeug, um mit der Krise fertig zu werden."

"Krise in Europa: Gestrandet auf Mallorca"

"Konjunktur: Die deutsche Wirtschaft im Sog der Euro-Krise"

"Frankreichs Regierung verweigert sich der Realität."

"Folgen der Krise. Europa zerbröselt"

"Die Spanier verlieren das Vertrauen in ihr Land"


Zur Zeit freut sich der spanische Ministerpräsident über die fallenden Zinsen auf dem Anleihenmarkt. Er führt es auf seine "Sparpolitik" zurück. Viele Analysten folgen seiner Meinung und manche läuten schon das Ende der Krise ein.

Weit gefehlt. Die fallenden Zinsen für die Staatsanleihen der maroden Staaten finden ihren Grund in der Tatsache, dass die (ominösen) Märkte festgestellt haben, dass sie ihre Verdienstmöglichkeiten ausgereizt haben.

Und wer tötet schon die Kuh, die noch Milch gibt. So denkt man zuerst daran, den maroden Staaten ein elendiges Leben zu lassen und bewahrt sie vor dem Kollaps, der für die Märkte nur bedeuten würde, dass sie ihre Geldquellen austrocknen.

Für uns in Europa, inmitten der "Erfolgsstory" uneinsichtiger Politiker bedeutet dieses Vorgehen der Märkte ein verlängertes Siechtum und die Schaffung einer Fata Morgana.

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Und übrigens meine ich, dass unfähige Politiker Krisen verursachen.





Donnerstag, 9. Mai 2013

Europa: Das "bürokratische Monster"

Ich bin immer noch der Meinung, dass "Europa" eine gute Idee war.

Aber meine Betrachtung Europas stammt aus den frühen 60ger Jahren und war durchdrungen von dem Wunsch, mit der Verwirklichung eine bessere Welt zu schaffen.

Den Abbau von Vorurteilen zwischen den teilnehmenden Staaten, der ein friedliches Zusammenleben hätte garantieren können, die Verständigung aufgrund des gegenseitigen Lernens der Sprachen in ihren kulturellen Umfeldern, war eine Anforderung, die zu erfüllen war.

Der Idealismus, der in Deutschland und an deutschen Schulen Einzug hielt, wurde aber zunehmend in den anderen Ländern nicht geteilt.

In vielen europäischen Staaten standen die wirtschaftliche Weiterentwicklung und die Schaffung neuer Märkte im Vordergrund und schnell nahm auch die Bundesrepublik Deutschland diese Tendenz an, die  letztlich aus dem Gründungskonzept "Europas" stammte.

Heute ist klar: Man kann auf einer wirtschaftlichen Grundlage, auf einem gemeinsamen europäischen Markt kein einheitliches Konzept entwickeln, weil es die Menschen, die in unterschiedlichen kulturellen Realitäten leben, nicht mitnimmt.

Der Fehler, der von den verantwortlichen Politikern begangen wurde, ist in der heutigen Zeit nicht mehr zu korrigieren, weil immer komplexere politische Konstrukte innerhalb der EU, der Euro-Gruppe, den teilnehmenden Staaten, der EZB, der EU-Rechtsorgane geschaffen werden, an denen erschwerend auch noch der IWF teilnimmt.

Was bleibt ist die einmalige europäische  "Erfolgsgeschichte" mit physisch und psychisch leidenden Menschen, Selbstmorden, unzählbaren Familien, denen die Wohnung gepfändet, die obdachlos werden, die in Massen an Krebs erkranken, denen zunehmend die Gesundheitversorgung entzogen wird.

Es sind Millionen von jungen Leuten zwischen 18 und 35 Jahren, die sehr gut ausgebildet sind und weder Arbeit finden, noch für ihr Alter vorsorgen können.

Dazu kommen die Millionen von Rentnern, deren Renteneinkommen immer weiter heruntergekürzt werden, weil der Staat  und die Rentenversicherungen über immer weniger Geld verfügen.

Europa und die Kosten sind dann die Argumente, die die Rentenerwartungen aus der privaten Vorsorge auf Almosenniveau senken, weil die EZB die Zinsen immer weiter senkt.

Und in NRW erdreistet sich eine rot-grüne Regierung, eine Klassengesellschaft erzkapitalistischer Art aufzubauen, damit ihre Beamten die Verschwendungspolitik finanzieren.

Europa ist zum "bürokratischen Monster" geworden, wie der ehemalige Schatzminister von M. Thatcher, Nigel Lawson, richtig sagt.

Er sagt jedoch nicht, dass jedes Monster über die Monstermacher aufgebaut wird.

Diese Monstermacher, die das Kapital über den Menschen stellen, die Menschen in die Not zwingen und immer noch behaupten, dass Europa eine Erfolgsgeschichte sei, gehören auf demokratischem Weg aus ihren Funktionen entfernt.

Wenn das Europa, dessen idealistisches Bild wir in den 60ger Jahren noch hatten, eine Chance bekäme und der Mensch in das Zentrum der Politik rückte, dann geschähe dieses nur über den unerbittlichen Abbau der fehlentwickelten Strukturen, Institutionen und der Entlarvung politischer Schmarotzer.

Europa und der Euro sind das, was wir haben und das, was geeignet ist, uns Menschen in Europa zu zerstören.
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Und übrigens meine ich, dass unfähige Politiker Krisen verursachen.

Mittwoch, 8. Mai 2013

Sparaufschub für Spanien: Die Entscheidung

Frankreich hat sich gegen das Sparen entschieden (s. Blog v. 05.05).

Heute spricht der spanische Ministerpräsident Klartext.

Vor dem Parlament verteidigt er seine Politik und unterstreicht, dass er keine Lust mehr hat, den Rentnern und dem Öffentlichen Dienst mehr aggressive Kürzungen auf zu erlegen. (... ya no tiene ganas de imponer recortes agresivos e impopulares a los pensionistas o los empleados públicos).

Damit dürfte Merkel eine Allianz Frankreich-Spanien-Italien, der sich sicherlich noch mehr Euro-Gruppen-Länder anschliessen werden, gegen sich und ihre Austeritätspolitik haben.

Möglicherweise wird Merkel ihre Politik des "Schutzes" deutscher Interessen kurz nach ihrer Wiederwahl ändern und Eurobonds zustimmen.

Wie die NRW Landesregierung schon unter Beweis stellt, werden deutsche Beamte und Rentner der anderen Bundesländer durch verordneten Einkommensverzicht helfen, die eigenen Schulden und die der Euro-Krisenländer zu finanzieren.

Wie Rajoy schon sagte, seine Beamten und Rentner werden von weiteren Kürzungen freigestellt.


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Und übrigens meine ich, dass unfähige Politiker Krisen verursachen.

Sonntag, 5. Mai 2013

Sparaufschub für Paris und Madrid. Schäubles Fehlentscheidung, ein Ausblick

Madrid und Paris wollen die EU-Kommission zwei weitere Jahre einräumen, um ihr Defizit abzubauen.

Schäuble sollte wissen:

Jeder Aufschub kostet Geld, das den liquiden Mitgliedsstaaten aufgebürdet wird.

Dieses Geld werden Frankreich und Spanien nicht zurückzahlen können, weil wahrscheinlich ein Wirtschaftswachstum, was die Rückzahlungen möglich macht, unsicher ist. Jede politische Krise kann die Zukunftsspekulation zunichte machen.

Voraussichtlich werden die Arbeitlosenzahlen (27%) 2014 in Spanien noch anwachsen. Gleiches ist von Frankreich zu vermuten. Was letztendlich in 2015  erreicht wird, ist im günstigsten Fall eine Stagnation der Arbeitslosigkeit in den beiden Staaten, wenn nicht strikte Reformen im Renten- Pensionsbereich durchgeführt werden. Das geht zu Lasten der Renter. Das Modell könnte man bei Schäuble abrufen, denn deutsche Rentner und Pensionäre haben zur Wirtschaftsgesundung massgeblich beigetragen, wenn auch die Staatsverschuldung weiterhin extrem ist.

Am Beispiel Spanien kann man zeigen, dass dieses Modell den Zerfall des spanischen Staates beschleunigen wird. Werden hier die Renten, Beamtenpensionen und "Luxusrenten (*)"  gekürzt, werden es nicht mehr 2.000.000 Familien sein, deren Mitglieder keine Einkommen mehr haben, es werden mehr als 12.000.000 sein, denn viele Enkel, Söhne, Töchter, Tanten und Onkel überleben nur, weil ein Mitglied der Familie eine Rente bezieht. Die soziale Situation in Spanien ist jetzt schon so gespannt, dass der kleinste Funke eine Katastrophe auslösen kann, die Schäuble sich nicht vorstellen kann. Spanier sind keine Deutsche, denen man verordnen kann, im Interesse des Staates den Gürtel enger zu schnallen.

Auch in Frankreich kann die Stimmung so schnell kippen, dass die Bürger auf die Strassen gehen und der Gewalt freien Lauf lassen

Jeder Aufschub bedeutet aus psychologischer Sicht eine Schwäche der EU-Kommission und der Geberstaaten.

Das Selbstbewusstein einer jeden Regierung ist anders. Aus soziokultureller Sicht gibt es nur nationale, nicht europäische Verhaltensweisen. Spanier werden ähnlich wie Griechen Verpflichtungen  mit Versprechen quittieren. Die Erfüllung der Auflagen erfolgt nach der Salamipolitik und vor allem mit begleitendem Widerspruch. In Spanien sagt man: Triffst du einen Gallego (aus Galizien, autonome Region im Nordwesten, Ministerpräsident Rajoy ist Gallego) auf der Treppe, weiss du nicht, ob er treppauf oder treppab geht. Und auf einen Vorschlag antwortet er: "¿e logo?" (und dann?).

Das selbstbewusste Frankreich reagiert ganz anders. Hier erteilt der Finanzminister Moskovici eine Absage zu einer strengen Sparpolitik.

Gibt Schäuble dem Sparaufschub für Paris und Madrid sein "placet",  ist es ein weiterer politischer Fehlschritt.

Er verlängert das Leiden der Bürger Europas um weitere zwei Jahre und fährt Europa weiter tief in den Krisenschlamm.

Die Alternative ist und bleibt die Abwicklung eines Katastophenkonstrukts Namens Europa / Euro und ein Neuanfang mit solideren Strukturen.

Die Entwicklung der Staatschulden in Deutschland zeigt eindruckvoll dass  deutschen Politiker nach 1980/82 anscheinend unfähig waren mit Geld umzugehen. Durch die mangelnde Finanzkontrolle einer vorwiegend emotional durchgeführten Wiedervereinigung und dem wenig rational motivierten Streben nach einem undefinierbaren Europa und einem voreilig eingeführten Euro, explodierte die Staatsverschuldung bis 2010 mit einem unheilvollen Trend bis in die heutige Zeit.

Wenn die entstandenen Kosten in bürgerorientierte Politik investiert worden wären, wäre Deutschland ein Schlaraffenland.

Politikprodukte sind das neue Opium fürs Volk, dass entsensiblisiert nicht mehr erkennt, dass diese Produkte, die von Steuererhöhungen, extremen Energiekosten, Renten-/Pensionskürzungen, Sozialabbau, Minderung der Gesundheitsleistungen nur ein Ziel haben, den Bürger nachhaltig auszubeuten und ihn möglichst früh versterben zu lassen.

In diesem Sinne: Mehr Kitaplätze, mehr Investition in die Fremderziehung der Kinder, damit sie im "demokratischen" Konsens alle gleich dumm bleiben. Mehr Investition in Energie, damit die Kosten steigen. Mehr schlecht bezahlte Arbeitsplätze, damit in jeder Familie alle mit Mindeslöhnen von 6 Euro beschäftigt werden und das Gesamteinkommen so ist, dass man noch so gerade überleben kann.

Der nächste Schritt wäre die Einführung von Arbeistleistungen in den Kitas, damit sich unser Nachwuchs langsam an den Produktionsprozess heran arbeiten kann.

Vor allem muss verhindert werden, dass ein denkender Mensch entsteht, der möglicherweise die gesellschaftliche Fehlentwicklung durchschaut und aufbegehrt.

So wie es aussieht, geben wir mit Schäubles Zustimmung den maroden Staaten Geld und Sparaufschub bis wir den zukünftigen Generationen einen Friedhof hinterlassen.

Solange der Karren läuft, wird nicht auf die Europa-Schuldenbremse getreten. Diese ist nationaler Art und dient der Disziplinierung der Bürger.


(*) "Luxusrenten" in Spanien sind Arbeitsunfähigkeitsrenten bei Beamten, die nach Erkrankung trotz kurzer Lebensarbeitszeit, z.B. 8 Jahre, die gesetzliche Maximalrente von 2.475 Euro steuerfrei beziehen. Dazu gehören ebenso Renten, die eine Tochter/Sohn vom Staat bezieht, wenn der Vater Beamter oder Militär war. So ist es möglich, eine Rente von ca. 1000 Euro zu beziehen, ohne jemals gearbeitet zu haben.

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Und übrigens meine ich, dass unfähige Politiker Krisen verursachen.

Freitag, 3. Mai 2013

Offener Brief an Ministerpräsidentin Kraft (NRW)




Sehr geehrte Frau Kraft,

es macht immer wieder Freude, die Politik der SPD zu verfolgen, wenn man selbst Mitglied ist und im Vorstand eines SPD Ortsvereins arbeitet.

Ich habe schon vor Jahren, nachdem ich noch aktiv am Wahlkampf für Schröder teilgenommen und unsere Kandidatin für den Bundestag, Bundesfinanzministerin Ingrid Mattäus-Meyer, als Co-Wahlkampfleiter unterstützt hatte, das Handtuch geworfen, als ich die desaströse Politik der Agenda 2010 und ihre Auswirkungen auf Europa voraussah.

Im Bornheimer Rathaus hatte ich der Genossin Ingrid die Schlüsselfrage gestellt:

 „Was passiert mit der Euro-Gruppe / dem Euro, wenn Mitgliedstaaten die Defizit-Obergrenze nicht einhalten und sich überschulden?“

Mit dem Hinweis auf „Mechanismen“, die dann automatisch eingreifen, war die Frage für Ingrid erledigt. 

Heute ist die Frage durch die Macht des Faktischen beantwortet.

Die Euro-/Schulden-Bankenkrisen, verehrte Frau Ministerpräsidentin Kraft, ermöglichen Deutschland und auch NRW, sich günstig am Kreditmarkt zu finanzieren.

Zugegebenermassen ist vor allem die Verschuldung unseres Bundeslandes NRW auch auf miserable Politik der vergangenen Jahrzehnte zurück zu führen. Zu den verkannten Wohltätern zählten zweifellos die Landesregierungen ab Rau bis heute.

Die Politik, die auf Nationaler- und Länderebene gemacht wird, kommt der Versetzung des Bürgers in einen Drogenrausch nahe: Er darf nicht begreifen, dass es um reinen Machterhalt geht, wobei die politischen Neuerungen nichts anderes leisten, als in Bürgers Kopf die Illusion zu erzeugen, man kümmere sich um ihn und seine Probleme.

Wer einen Politikhorizont ausgehend von den 50ger Jahren besitzt, wird schnell feststellen, dass Politik  nach der "Wirtschaftswunderzeit" immer weniger geleistet hat. Dafür wurde aber immer mehr Sozialdemontage betrieben, besonders seitens der SPD. Die Verschuldung wuchs stetig, vor allem nach jeder politischen Maßnahme. Der Wendepunkt kam nach dem Ausscheiden von Heinz Kluncker (ÖTV) 1982 und legte mit der Wiedervereinigung und der Euro-Einführung rasant zu. 

Nicht der Bürger hat über seine Verhältnisse gelebt, die Politik war im Verschwendungswahn.

Wenn Sie nun bezüglich Ihrer neusten Entscheidung zur Übernahme / Teilübernahme, Nichtübernahme der Tarifabschlusses des Öffentlichen Dienstes für Landesbeamte betrachten, werden Sie sicherlich feststellen, dass Sie damit den Baum fällen, dessen oberster Ast Sie sind.

Ganz nebenbei stellen Sie das Deutsche Grundgesetz zur Disposition, denn es soll sie geben, oder gegeben haben, die Gleichheit vor dem Gesetz.

Die Argumentation ihres Finanzministers Walter-Borjans, dass man bei der Übernahme der Tarifabschlüsse für alle Beamte und Vesorgungsberechtigte 14.000 Stellen streichen müsste, ist absolut abstrus. Es ist ebenso abstrus wie die Verletzung internationaler Verträge zwecks Erhöhung des Steueraufkommens durch Ihre Finanzverwaltung, die ich bei der EU-Kommission zur Anzeige gebracht habe.

Woher stammte diese absolute Zahl der 14.000 Stellen überhaupt? Und wenn man wirklich 14.000 Stellen streichen könnte, dann sind diese doch sicherlich von vorn herein mit einem KW-Vermerk zu versehen, weil sie überflüssig sind.

Wir haben im öffentlichen Dienst des Landes NRW doch am eigenen Leib erfahren, wie die Arbeitszeit z.B. für Lehrer immer weiter erhöht und in EU-Staaten bei steigenden Gehältern auf 18 Wochenstunden reduziert wurden, ohne dass hier zusätzliche Verwaltungsarbeiten, Pausenaufsicht, aufwendige Korrekturen zu leisten sind. Zusätzlich leisten sich Portugal und Spanien 14 Monatsgehälter pro Jahr. Der „normale“ Polizist in Spanien z.B. kann sich eine Eigentumswohung und ein eigenes Feriendomizil leisten. Teilen Sie das mal den Kollegen mit, damit sie sehen, wie deutsche Banken den Immobiliensektor im Ausland belebten und in Deutschland mit der Vergabe von Hypotheken knauserten.

Was die "gut bezahlten" Beamten im höheren Landesdienst angehen, kann ich mich noch gut an die 80ger / 90ger Jahre erinnern, als ähnlich ausgebildete Beschäftigte der freien Wirtschaft uns teils als Paria bedauerten.

Es ist nicht Ihre Aufgabe, verehrte Frau Ministerpräsidentin, ambitiöse Politik zu betreiben, wenn sie eine Mehrklassen-Beamtenpolitik beinhaltet.

Der BAT IIa- und- aufwärts- Angestelle bekommt 5,6% mehr, sein Beamtenequivalent A13 und höher bekommen 0%.  

Ich dachte, als Sozialdemokrat hätten wir die Klassenpolitik überwunden.

Wenn unsere Verwaltung, die ich aufgrund meiner internationalen Kenntnisse noch für hervorragend qualifiziert betrachte, nicht unter dem Gleichheitsaspekt finanzierbar ist, erklären Sie doch den Staat bankrott.

Und wenn er bankrott ist, weil Steinbrück Rückstellungen für die Beamtenpensionen in marode griechische Staatsanleihen angelegt hat, und Sie und Ihre Vorgänger zwecks Machterhalt den Bürgern Substanzen in Form von Politikprodukten unterjubeln, die anscheinend das Leben in NRW lebenswerter machen, ist damit nicht gerechtfertigt, den Primat des Grundgesetzes einer arbiträren Entscheidung einer rot-grünen Regierung zu opfern.

Und was Ihre ebenfalls arbiträre Aufteilung Ihrer Beamtenklassifizierung: 1 Klasse bis A10; 2. Klasse bis A12; 3. Klasse ab A13 angeht, finden sich alle Beamte in einer geltenden Besoldungsordung wieder, die rechtlich klar durch Gesetz definiert ist. Sie manipulieren wahrscheinlich diese Besoldungsordnung, deren Sinn Sie möglicherweise auch nicht verstehen, weil sie keine Berufsbeamtin sind, vermutlich kein diesbezügliches Studium und Laufbahnprüfungen voweisen können. Sie werden auch nicht systemkonform dauernd auf ihre Qualifikation überprüft und ihre vermutliche Verantwortlichkeit endet mit ihrem Mandat.

Sehr verehrte Frau Kraft, auch Sie verkörpern mit Ihren angekündigten Entscheidungen in einer Zeit, in der die Steuerennahmen sprudeln den Politiker, der unter Beweis stellen, dass das Demokratieverständnis sich in den 65 Jahren zum Nachteil verändert hat.

Es ist ebenso degeneriert wie die wirtschaftliche Entwicklung der Bundesrepublik, die den dienenden Bürger, den Arbeiter, den Rentner systematisch unter politischer Aufsicht vom Gewinn entkoppelt.

Man sollte als Bürger in Deutschland und auch in NRW in der Lage sein, ein am wirtschaftlichen Erfolg ausgerichtetes, würdiges Einkommen zu erzielen, wobei die Unterschiedlichkeiten in der Diversität der Ausbildung / Aufgaben durchaus akzeptabel sind. Wenn Sie jedoch meinen, dass Sie als Landresregierung bankrott sind, habe ich dafür Verständnis, wenn Sie es öffentlich deklarieren.

Wie sich in Deutschland zeigt, muss man Alternativen zur SPD, CDU, FDP, Grüne suchen, die imstande sind einen Paradigmenwechsel durchzuführen.

Die Bundestagswahlen stehen an und ich rufe alle demokratischen Bürger auf, die Politik von 1950 bis heute Revue passieren zu lassen, um festzustellen, wie deutsche Politiker im Einvernehmen mit der Industrie Sozialabbau betrieben haben und verschärft durch die Agenda 2010, Einkommensreduzierung, Rentenkürzungen, Dumpingpreise und fehlende politische Gesamtaufsicht in Europa die Krise maßgeblich mit verantworten müssen.

Nicht der Bürger, nicht die Rentner haben die Euro-, Schulden,- Banken,- NRW-Finanzkrise zu verantworten, sollen aber die Zeche bezahlen.

Wer zahlt, hat auch Rechte.

Ich beanspruche sie.




Mit freundlichem Gruß an mein Bundesland NRW

Karl Engelbert Wefers


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Und übrigens meine ich, dass unfähige Politiker Krisen verursachen.