Samstag, 14. Januar 2012

Das Staatsschuldenproblem ist nur pädagogisch zu lösen


Es ist an der Zeit festzustellen, wo die Lösungsansätze der Schuldenkrise zu suchen und zu finden ist. Implizit ist liegt die Lösung auf dem Tisch und muss nur bis in die letzte Konsequenz umgesetzt werden.

Allen juristischen und vor allen Dingen wirtschaftlichen Lösungsansätzen ist eine Absage zu erteilen, weil sie ihre Untauglichkeit unter Beweis gestellt haben.

Juristische Vorgaben wurden politisch ausgehebelt und diese Tendenz ist weiterhin aktiv, man denke nur daran, dass nach Medienberichten Schäuble die im Grundgesetz festgeschriebene Schuldenbremse ausbremsen will.

Es gibt im juristisch vereinbarten Rahmen der Verträge zur Europäischen Union nicht einen Punkt, der nicht juristisch zu umgehen wäre oder von der Politik zwecks Umschiffung freigegeben werden könnte.

Wirtschaftliche Lösungen wären nur dann möglich, wenn sie auch zum Erfolg führen würden. Dazu genügt nicht das palliative Einwirken auf unerwünschte Entwicklungen, sondern man müsste den schon ausgelutschten Begriff der Nachhaltigkeit bemühen. Wirtschaftliche Lösungen wären denkbar, wenn die Top-Oekonomen über die wissenschaftlichen Erkenntnisse und Mittel verfügten, die Schuldenkrise zu beseitigen.

Aber nichts in der vergangenen Zeit ist klarer geworden als die Hilflosigkeit der Top-Oekonomen und ihre mental verkümmerten Denkansätzen, die nur geeignet erscheinen, Institute ohne jeglichen Wert zu leiten. Es wäre noch vorteilhafter, Weissager und Propheten einzustellen, die ihre fehlbare Zukunftsdeutung auf den Markt bringen, ohne gekreuzigt zu werden.

Der Top-Ökonom Daniel Gros gibt ein Beispiel seiner „Kunst“ (Anmerkung: Kunst kommt etymologisch von „können“), ohne eine Qualifikation als „Problemlöser“ zu besitzen.
So teilt er allwissend in der Financial Times Deutschland mit:

„Die deutsche Regierung könnte das Problem natürlich dadurch lösen, dass sie sich bereit erklärt, für sämtliche italienischen, spanischen und sonstigen Schulden zu garantieren. Aber verständlicherweise möchte sie kein so hohes Risiko auf sich nehmen - obwohl es natürlich auch sehr riskant ist, diese Garantie für die südeuropäischen Staatsschulden nicht zu übernehmen.“

Die deutsche Regierung, so sollte Gros wissen, ist dem Deutschen Volk verantwortlich, seinen Bürgern, unter ihnen Arbeiter, Angestellte und Beamte und natürlich den Harz IV Empfängern, die durch Armut gekennzeichnet sind.

Die italienische, spanische und sonstigen Regierungen sind ihrem Bürgern gegenüber verantwortlich. Diese Regierungen haben die Schuldenkrise mit zu verantworten, wie die Bürger der betroffenen Länder, die über lange Zeit „wie die Made im Speck“ lebten.

Man muss als Deutscher in einem der Krisenstaaten leben und erlebt haben, wie sich diese Länder entwickelten, was für Rückstellungen sie nicht getroffen und mit welcher Arroganz sie ihren Wohlstand auf Pump zur Schau gestellt haben. Man denke nur an Zapatero, der 2006 noch davon ausging den „Wohlstand“ Deutschlands zu überholen. Nicht einmal die Relativität des Begriffs des Wohlstandes Deutschlands wusste er zu erkennen.

„Die EZB könnte das Problem lösen, indem sie als Käufer der letzten Instanz für die von den Finanzmärkten gemiedenen Kredite auftritt. Aber auch sie ist verständlicherweise unwillig, das Risiko zu übernehmen - und diese Pattsituation macht die Märkte nervös und gefährdet das Überleben des Euro.“, mein Gros weiter.

Weiß Herr Top-Oekonom Gros den nicht, dass diese Art von Problemlösung nur kurzfristig zieht und vor allem die solventen Länder trifft, ihre Strategien zur nationalen Schuldensenkung unterläuft, indem die Schulden der anderen übernommen werden? Weiß Herr Gros denn nicht, dass man mit dieser einmaligen Problemlösung eine verhängnisvolle Kette von Problemen heraufbeschwört?

Aber Gros geht noch weiter in seiner Naivität ohne Grenzen:

„Sollte der Euro scheitern, wird es nicht daran liegen, dass es keine Lösung gegeben hätte, sondern daran, dass die Politiker nicht das Nötige getan haben.“

Die einzige Erkenntnis, die in dieser Aussage liegt, ist die, dass es einen Primat der Politik gibt. Lösungen, der Schuldenkrise in der Form, dass morgen die Sonne scheint, gibt es nicht.

Niemand weiß, wie die Krise zu lösen sein wird. Es müssen aber Entscheidungen getroffen werden und man muss zu ihnen stehen und die Konsequenzen durchstehen.

Das Schuldenproblem ist nur pädagogisch zu lösen. Jeder muss für seine Fehler selber einstehen und muss die Konsequenzen für falsches Handeln in der Vergangenheit mit Entschlossenheit und Würde auf sich nehmen.

Zum Zwecke der geistigen Erbauung und zur Bewusstwerdung sind die Fabeln La Fontaines, Moratins oder gar „El Conde Lucanor“ zu empfehlen.

Dort, in der didaktischen Literatur, findet man die Lösung der Schuldenkrise.



1 Kommentar:

  1. 2012

    Alles gesparte Geld muss über Kredite zurück in den Geldkreislauf gelangen, anderenfalls bricht die Volkswirtschaft zusammen. Wenn aber die Geldvermögen, die sich bei nur wenigen Prozent der Bevölkerung konzentrieren, durch Zins und Zinseszins anwachsen, muss auch die Gesamtverschuldung exponentiell wachsen. Und wenn der mittelständischen Privatwirtschaft die Schulden bereits „Oberkante Unterlippe“ stehen, muss sich der Staat weiter verschulden, um den Geldkreislauf aufrechtzuerhalten. Wer ernsthaft an eine staatliche „Schuldenbremse“ glaubt, leidet an Realitätsverlust. Eine Reduzierung der Verschuldung bedingt eine spiegelbildliche Reduzierung der Geldvermögen! Sozialistische Bestrebungen, dies durch eine so genannte „Vermögensteuer“ oder gar Zwangsenteignung zu erreichen, sind im 21. Jahrhundert nicht mehr als zivilisiert zu betrachten, abgesehen davon, dass sie nur eine drastische Symptombekämpfung darstellen und das Problem nicht beseitigen, schon gar nicht dauerhaft beseitigen. Und welcher leistungsbereite Mensch will in einem Staat leben, in dem das, was man sich über Jahrzehnte aufgebaut hat, immer wieder enteignet wird, sobald es „Big Brother Staat“ nicht mehr in den Kram passt? Die freiheitliche Antwort auf das Problem der Zinsumverteilung von der Arbeit zum Besitz (Kapitalismus) formulierte der bedeutendste Ökonom der Neuzeit, Silvio Gesell, mit den folgenden Worten:

    „Das Geld schafft das Proletariat, nicht weil die Zinslasten das Volk um Hab und Gut bringen, sondern weil es das Volk gewaltsam daran hindert, sich Hab und Gut zu schaffen.“

    Bevor wir verstehen können, was damit gemeint ist, machen wir uns erst einmal bewusst, was aller Wahrscheinlichkeit nach noch in diesem Jahr passieren wird, wenn es nicht gelingt, den exponentiellen Anstieg der Geldvermögen und damit auch der Verschuldung auf friedlichem Wege zu reduzieren:

    http://opium-des-volkes.blogspot.com/2012/01/2012.html

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