Dienstag, 20. August 2013

Bundeskanzler a.D. hilft Bundeskanzlerkandidaten. Die Genossen Großverdiener

Laut dpa-Meldung vom 20.08.2013 soll Schröder die Absicht haben, seinen SPD-Genossen Steinbrück zu unterstützen.

An sich betrachtet kann man keine Einwände erheben, wenn ein Bundeskanzler a.D. einen Kandidaten seiner Partei unterstützt.

Aber im speziellen Fall handelt es sich um Schröder, der aufgrund seiner engen Beziehungen zu Putin, der laut Schröder-Originalton ein "lupenreiner Demokrat ist", und ob seiner Verdienste um die Bundesrepublik Deutschland zum Aufsichtsratsvorsitzenden von Nord Stream, dem Betreiber der Ostseepipeĺine von Russland nach Deutschland avancierte.
Kurz, ein Bundeskanzler a.D., der aufgrund seiner Vita zum Multimillionär wurde.
Also passt es doch, wenn der Genosse Multimillionär, der mit der Agenda 2010 der deutschen Wirtschaft so viel Gutes tat und auf Arbeiter- und Renterseite für Einkommens- und Sozialverluste zeichnet, den SPD-Kandidaten, Ex-Ministerpräsidenten, Ex-Finanzminister, Fast-Sparkassenpräsidenten und Großverdiener im Nebenjob als Event-Redner unterstützt.

So ist es eben, wenn ein superreicher Genosse einen reichen Genossen unterstützt.
Nichts gegen Reichtum, sicherlich hat Schröder ihn verdient und nichts gegen die Pensionen und Pensionsansprüche des Ministerpräsidenten und Bundesminister a.D und seinen Honoraren als Redner.
Der einzige Vorwurf, der solchen SPD-Leuten zu machen ist, stammt aus ihrer desaströsen Politik zu Lasten der Bürger.

Und diese Politik wird fortgeschrieben, mit Steuererhöhungen, die, so meint Prof. Hürther, nicht notwendig sind.

Betrachten wir doch mal die Hilfe Schröders und deren Annahme durch Steinbrück unter dem Aspekt der Glaubwürdigkeit. ...

Es ist besser, wir lassen das und sehen beide, den Ex-Bundeskanzler und den Bundeskanzlerkandidaten im Lichte der Komik.

Selbst abgeschossen!

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Und übrigens meine ich, dass unfähige Politiker Krisen verursachen.

Montag, 19. August 2013

Deutschland vor den Wahlen. Eine Analyse

In der Printausgabe von "Die Welt" vom 17. August erschien ein interessanter Artikel mit dem Titel "Geld verdienen mit der FDP-Aktie; Bei Wahlwetten im Internet ist die Wählerstimmung gut sichtbar. (...)-".
Die Statistiken der Prognosebörsen von "wahlfieber. de" bis "eix. handelsblatt.com" und zum Vergleich bis hin zu den Meinungsforschungsinstituten von "Infratest", Forschungsgruppe Wahlen", "Emnid" und "Forsa" zeigen sehr unterschiedlich Interpretationen des zu erwartenden Wählerverhaltens.
Die Voraussagen der Meinungsforschungsinstitute sind fast deckungsgleich. Unterschiede ergeben sich nur in der Bewertung der AvD, die bei "Infratest" und "Forschungsgruppe Wahlen nicht existent sind und vermutlich in der Gruppe "Sonstige" auftauchen.
Auffällig ist die Bewertung de Wählerverhaltens bei den Prognosebörsen "wahl-o-meter.com" und "eix.handeslblatt.com" in der Erwartung des starken Abschneidens der AvD von 10,7 bzw. 19,3% , die bei der CDU, SPD, teilweise bei den Grünen (eix.handelsblatt.com) "wildert".
Geht man davon aus, dass der Prozentanteil der unentschlossenen Wähler zurzeit noch bei ca. 75% liegt, kommt es weniger auf die Überzeugungsaktivitäten der Avd als auf den Imageverlust von CDU, SPD, FPD und Linke an.
Auch sollte man die Piraten nicht unbedingt abschreiben, sie könnten, gelänge ihnen der Sprung über die 5%-Hürde die Hoffnung auf einen CDU/FDP-Wahlsieg in Frage stellen.
Aber Merkel hat dafür schon vorgesorgt und dann wäre eine große Koalition angesagt. Ihr Ziel, die Richtlinienkompetenz zu erhalten, wäre damit erreicht.
Steinbrück, Meister der politischen Selbstdemonage, würde dann zum SPD-Hinterbänkler und Gabriel hätte sein Führungsziel in der Regierung, wenn auch in der 2. Reihe erreicht. Es ist seine letzte Chance, einen Posten in einer Regierung zu übernehmen.
Eine große Koalition könnte hypothetisch für Deutschland "große Dinge" vollbringen. Nur, und darüber sollte sich der deutsche Wähler im Klaren sein, wird es mit dem Gespann Merkel/Gabriel nicht dazu kommen.
Es war schon schlimm mit der deutschen Politik auf der Grundlage der Agenda 2010, der Euro- und Europapolitik der vergangenen Jahrzehnte. Es kann aber noch schlimmer werden, dafür gibt es Garantien, die haben wir der Euro-Gruppe und der EZB gegeben.
Im Idealfall sollte die verfehlte Krisen- / Euro-/ Europapolitik der Etablierten damit abgestraft werden, dass die CDU ein Ergebnis von maximal 29% und die SPD von 15% einfährt. Die FDP gehört, nach ihrer Negativleistung dieser Wahlperiode, nicht mehr in den Bundestag.
Politik heißt gestalten. Für den Bürger. In Deutschland. Darum wählen wir in Deutschland und übernehmen auf diesem Hintergrund Verantwortung, wenn es sein muss, auch für Europa und den Rest der Welt.
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Und übrigens meine ich, dass unfähige Politiker Krisen verursachen.

Samstag, 17. August 2013

Staatsschulden-, Eurokrise; Eine Glaubenskrise

Sucht man nach wissenschaftlich fundierter Kompetenz in Sachen Staatsschulden-, Eurokrise, wird man weder bei Politikern noch bei den Technokraten der Zentralbanken, noch bei der EZB fündig.

Man operiert mit Statesments, mit stereotypen Aussagen, die mehr Leerstellen enthalten, als dem kritischen Bürger genehm sind.

Aber damit schafft man Freiräume für tausende von Gedankenspiele, die vom Zentralthema entfernen und die Spannungen bei den Bürgern in Europa schlichtweg verpuffen lassen.
Das ist gewollt, das ist ein übler politischer Trick, der aber funktioniert.

Es sollte allen Politikern bewusst sein: Es kommt der Tag, an dem die Lügengebilde zusammenfallen und Politiker auch historisch neu bewertet werden müssen. Das trifft dann wenigstens die Zeiträume von Brandt bis Merkel.

An der Misere, in die uns unsere gewählten Politiker hinein geführt haben, wird das wenig ändern. Insofern gilt in Deutschland das Sprichwort, "die Suppe, die ich mir eingebrockt habe, muss ich selbst auslöffeln". Gleiches gibt es auch in Spanien: "Soy como Juan Palomo, me lo guiso, me lo como."

Nun meint Kai Konrad, Direktor des Max-Planck-Instituts für Öffentliche Finanzen und leitender Wissenschaftsbeirat bei Finanzminister Schäuble: "Deutschland könne zwar aus politischen Gründen nicht aus dem Euro austreten - jedoch: `Die anderen Länder könnten Deutschland aber dazu drängen. Dazu kann es kommen´." (Zitat: Druckausgabe Die Welt vom 17.08.2013.)

Ebenfalls vertritt er die Meinung, dass der deutsche Arbeitnehmer der Verlierer um den Euro ist, weil in den anderen Euro-Staaten die Löhne weitaus höher gestiegen seinen als in unserem Land.

Das ist bekannt, wurde aber genauso geleugnet wie die Meinung, dass die deutsche Wirtschaft durchaus auch ohne Euro profitieren wird. Hinzu kommt ein wichtiger Innovationszwang. Deutsche Produkte müssen besser und einzigartiger werden, als es heute der Fall ist. Das stärkt die Forschung und öffnet Märkte.

Aber seitdem unsere Politiker sich reinen Glaubensfragen widmen, die sie Ex-Catedra zum Zwecke der Volksverdummung verbreiten, wird keine Lösung der Euro-, Schuldenkrise angestrebt sondern die Verlängerung des Leidens der maroden Staaten, zu denen letztendlich auch Deutschland gezählt werden muss.
Der positiven Entwicklung Portugals und Spaniens der letzten Tage steht eine neue Hiops-Botschaft entgegen.

Spaniens Schulden erreichen neuen Höchststand (Spiegel Online; T-Online). Obwohl die Arbeitslosenquote im letzten Quartal doch so gesunken, die Mehreinnahmen von Steuern und die Zahlungen in die Sozialversicherung gestiegen sein müssten, obwohl sich der spanische Staat am Kapitalmarkt wesentlich günstiger finanzieren kann, steigen die Schulden.

Es liegt auch nicht an der Unterstützung der Arbeitslosen, weil hier die Familien (Unidad Familiar) einspringen müssen. Es liegt noch weniger an den Sparmassnahmen, weil dadurch weniger Ausgaben getätigt werden. Man sagt, es läge an der Bankenrettung und der Belastung des Haushaltes durch die Bereitstellung von 100 Milliarden EU-Mittel. Zapatero sage noch während seiner Amtszeit, dass die spanischen Banken die besten der EU seien.

Aber vergessen wir nicht, es wurden von dieser Kreditlinie nicht einmal 50% abgerufen und wie gesagt, die Schuldenrefinanzierung ist sehr günstig geworden.
Die Schulden Spaniens steigen, weil möglicherweise die Realsituation des Landes desolater ist, als Eurostat mitgeteilt wurde.

Das ewige Spiel, einen europäischen Nachbarn und Finanzier zu übervorteilen, ist nicht nur bei Griechenland tagesaktuell.
Die Dummheit, die der Troika und ihren Auftraggebern politisch verordnet wurde, schreit zum Himmel.

Dabei vergessen Politiker, dass ab einem bestimmten Leidensdruck in den Bevölkerungen der Euro-Gruppen-Staaten ein Pulverfass zur Explosion gebracht wird, das eine systemische Krise ohne Ausmaß hervorruft.

Merkel weiß, dass man große Probleme in viele Kleinprobleme auflösen kann, um sie dann zu bearbeiten. Um dieses wirkungsvoll zu gestalten, muss man aber auch wissen, dass es keine Hierarchisierung im naturwissenschaftlichen Sinne gibt, die zudem auf eine diachrone Schiene gebracht werden müsste, was eigentlich unsinnig ist.
Am Ende dieser Krise steht das, was ich seit langer Zeit vertrete und was Konrad ebenfalls sieht: das Ende des Euros für Deutschland. Selbst wenn der Name "Euro" in den anderen Staaten erhalten bliebe, wäre das nur Makulatur.

Merkel sollte ihrer Aufgabe gerecht werden und den Schaden von unserem Land abwenden.

Wenn sie noch kann.
Dazu wurde sie gewählt! 
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Und übrigens meine ich, dass unfähige Poliker Krisen verursachen.

Freitag, 16. August 2013

Portugals extremes Wachstum. Festgestellt von EUROSTAT.

Nachrichten von Eurostat erinnern mich immer an einen ehemaligen Kommilitonen der Sozialwissenschaften, der eine Doktorarbeit über Statistiken schrieb. Die Gefahr bei Statistiken, meinte er, liege darin, dass sie vielfach dazu dienten, die Erwartungshaltung des Benutzers zu erfüllen.
Im Quartal des amtlich ausgewiesenen Wachstums war ich zwei Mal im Norden Portugals, in der Gegend von Miranda do Douro, an der portugiesisch-spanischen Grenze.
Ähnlich wie die Grenzstadt Vilar Formoso, lebt Miranda vom Handel mit den Spaniern, vor allem aus den Regionen von Salamanca und Zamora, die hier zum Einkaufen, Essen und Entspannen kommen und einen angenehmen Tag verbringen wollen.
Vor der Krise, waren beide Städte am Wochenende oder an Feiertagen hoffnungslos überfüllt. In den zahlreichen Restaurants musste man Schlange stehen, um einen begehrten Platz zu finden. In den Strassen wimmelte es von Leuten mit riesigen Plastiktaschen, die prall gefüllt waren.
Die zahlreichen Möbelgeschäfte machten Umsatz, er wurden Massivmöbel aus Kirschholz, Sitzgarnituren erster Qualität aus Leder oder Stoff angeboten. Passten die Möbel nicht, wurden sie ohne Aufpreis den Wünschen der Kunden angepasst. Stühle wurden dem Kundenwunsch entsprechend in hoher Qualität angefertigt und die Lieferung bis tief in die Provinz Salamanca (ca.200km, einfacher Weg) war kostenlos.
An Werktagen gab es keine Engpässe in den Restautants, doch sie waren absolut ausgelastet, die Geschäfte machten Umsätze, die hoch waren und die Geschäftsleute waren zufrieden gestimmt.
Fährt man heute nach Miranda do Douro, findet man auch am Wochenende sofort einen Parkplatz, wo immer man will. Die Geschäftsleute stehen vor den Türen und werfen ihre bettelnden Blicke auf jeden, der ein potentieller Käufer sein könnte. Der Kunde ist mehr als König und sofort wird gesagt, dass man auf den ausgewiesenen Listenpreis noch Nachlass bekäme. Trotzdem wird nichts verkauft.
Vielleicht geht eine Flasche Vinho Verde über die Theke, ein Badetuch oder eine Flasche Oporto. Die Verkäufer sind dankbar.
Ein Geschäft macht Ausverkauf. Die Preise sind heruntergesetzt, aber verhandeln kann man immer noch. Liquidität ist wichtiger als Gewinn. Ich entscheide mich für ein Gartenwaschbecken aus Gusseisen, wunderschön, ca. 35 kg schwer. Ich hatte es in einem anderen Geschäft schon gesehen, für 165 Euro. Nach einem kurzen Gespräch darf ich es für 90 Euro mitnehmen.
Abschließend spreche ich noch mit einigen Ladenbesitzer über die Krise. Sie sind überzeugt, dass sie aus Spanien nach Portugal gekommen ist. Ihre Einschätzung: Es wird schlimmer werden.
Soviel zum Wachstum der portugiesischen Wirtschaft.
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Und übrigens meine ich, dass unfähige Politiker Krisen verursachen.

Donnerstag, 15. August 2013

Die Eurozone wächst! Ein Wunder?

Wunder gibt es immer wieder, sie sind der direkte Weg in die Heiligsprechung.

Diese soll am Wahltag in Deutschland stattfinden. Heilig gesprochen wird Angela Merkel durch ihre Wiederwahl.  Was von ihr verlangt wird ist klar:  weitere Wunder.

In Spanien ist "la Merkel" diejenige, die verdammt wird, wenn Sparmassnahme durchzuführen sind.  Von ihr werden Wundertüten verlangt,  die die Defizite ausgleichen, die durch Korruption entstanden sind.  Sie  soll Jobs für  Arbeitslose schaffen,  damit sie im Inland arbeiten können.  Sie hat 800 Millionen für die Jugendarbeitslosigkeit bereitgestellt, die wahrscheinlich elegant im Verwaltungssumpf der Regierung und der Gewerkschaften untergehen werden. Sie hat Jobs in Deutschland geschaffen, damit arbeitslose spanische Jugendliche eine  "Duale Ausbildung" in der europäischen Führungsnation beginnen können. Nur, bei den Jobportalen in Spanien sieht man, dass verzweifelt nach Kandidaten gesucht wird. Niemand will sein Land gern verlassen, um Arbeit in einem Land zu bekommen, dessen Sprache man nicht kennt.


Und bleiben wir doch ehrlich, das Erlernen einer neuen Sprache ist mühsam, für den Einen oder Anderen sogar unmöglich. Das gilt für alle Nationen.

Es ist aber nicht "la Merkel", die in Europa Wunder verbringen soll, es ist der deutsche Steuerzahler.

Wundertüte geschlossen.

Die Eurozone wächst wegen des Inlandswachstums in der BRD und möglicherweise Frankreichs. Die Eurozone wächst, weil es so sein muss, denn  "la Merkel" will wieder gewählt werden. Und Eurostat hilft, so wie die Troika Griechenland hilft.

Man hilft sich solidarisch gegenseitig, um den Wähler über den Tisch zu ziehen.

Die Arbeitslosigkeit in Spanien ist rückläufig. In Spanien meint man, dass es sich um niedig qualifizierte Aushilfsstellen im Tourismus handele. Im September, so meint man dort, werden die Arbeiter wieder entlassen und im Winter gibt es neue Rekorde, soweit die Arbeitslosen nicht aus der Statistik fallen.

In Portugal ist gar ein heftiges Wachstum zu verzeichen. Der Anteil des Tourismus in Portugal ist jedoch prozentual höher als in Spanien. Dadurch steigt auch das Inlandswachstum.

Der Anstieg des Tourismus auf der iberirischen Halbinsel ist bedingt durch die nachlassenden Besuche von Krisenregionen. Somit fehlt wahrscheinlich die Nachhaltigkeit.

Warum deklarieren wir nicht die Wundertüte zum Betrugsobjekt und warten geduldig auf die erneute Umschuldung Griechenlands und die Rückkehr der Krise.

Warum eigentlich Rückkehr? Die Krise ist doch präsent.

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Und übrigens meine ich, dass unfähige Politiker Krisen verursachen.







Mittwoch, 14. August 2013

Im Auge des Wirbelsturms

Warum ist um die Euro-/ Staatsschuldenkrise so still geworden? Warum können sich Krisenstaaten wie Spanien und Italien günstiger finanzieren?
Beide Fragen lassen sich leicht beantworten.

Im Auge des Wirbelsturms herrscht Windstille, die benötigt wird, damit Merkel bei den nächsten Wahlen wieder als Gewinnerin hervorgeht und Schäuble den Ausverkauf Deutschlands weiter voran treiben kann. Nationales, also auf Deutschland bezogenes Denken ist in der politischen Welt schon lange nicht mehr angesagt. Alle gesellschaftlichen Entwicklungen deuten darauf hin, dass die Lohn- Rentenentwicklung den kleinsten gemeinsamen Nenner in Europa sucht.  Die Einkommen werden so reduziert, dass neben dem Hauptjob noch ein Minjob herhalten muss, um ein halbwegs erträgliches Leben führen zu können. Dabei bleibt für den normalen Arbeitnehmer kein Finanzierungsspielraum mehr, um die Altersarmut durch Eigeninitiative auszugleichen, denn selbst wenn er sparte, ist die Verzinsung so gering, dass er langfristig durch die Inflation nur Vermögensverluste verbuchen kann.

Wir nähern uns spanischen Verhältnissen an, wo man sich glücklich schätzen kann, wenn das monatliche Nettoeinkommen knapp unter 1000 Euro liegt. Verordnet Merkel in Konsequenz mit den sogenannten demokratischen Parteien in Deutschland eine Höchstrente von 850 Euro  bei 45 Arbeitsjahren, hätte sie es erreicht, sogar das spanische Rentenniveau zu unterschreiten.
Nur gibt es einen großen Unterschied zu Spanien. Wir verfügen über groß- und mittelständige Unternehmen, von bedeutender Wirtschaftsleistung. Der deutsche Staat ist wesentlich kostenintensiver als der spanische, auch wenn hier ein Ausgleich aus schwarzen Kassen an der Tagsordnung ist.
Wenn das Steueraufkommen der nächste Jahrzehnte aufgrund der geringen Löhne einbrechen wird, kann selbst die 100% Besteuerung der dann bestehenden Minirenten keinen Ausgleich mehr schaffen.
Europa hat sich selbst den Strick gedreht, die Troika erstellt Gefälligkeitsgutachte für die Krisenstaaten und die deutschen Steueereinnahmen werden selbst bei 0% Zinsen der Staatsschuldveschreibungen nicht ausreichen, den Haushalt nachhaltig zu sanieren, weil wir nicht wissen, wie hoch die Schulden der Schattenhaushalte des Bundes, der Länder und Kommunen sind.
Wir wissen auch nicht, was uns die Schuldenkrise Europas kosten wird. Der Hinweis auf Schuldenbremsen ist doch rein rhetorischer Art, denn sie wird konsequent und nachhaltig unterlaufen. Schutznetze der Gesellschaft, wie das Bundesverfassungsgericht, funktionieren nur realorientiert und wollen der Politik keinen Schaden zufügen. Dabei ist die Politik nur das schwarze Loch im Komos der Gesellschaft.
Die günstige Finanzierung der maroden Länder als Index ihrer Sanierungstätigkeit zu interpretieren, ist schlichtweg ein dummes Argument. Es handelt sich um Maßnahmen der Beruhigung und somit um eine Verordnete Windstille. Zweifellos haben die Märkte auch erkannt, dass "der Spatz in der Hand" mehr abwirft als die "Taube auf dem Dach".
Man sollte heute nicht so sehr von den maroden Staaten in Europa sprechen. Marode ist die deutsche Politik ebenso wie das unternehmerische Verantwortungssystem.
Fazit:
Wir befinden uns in einem umfassenden Auflösungsprozeß, der politisch so angelegt ist, dass er unaufhaltsam, also doch alternativlos ist.

Mittwoch, 17. Juli 2013

Kleine und mittlere Unternehmen in Spanien (PYMES) erwarten Geldspritze von der KfW

Die Kreditklemme der kleinen und mittleren Unternehmen in Spanien ist eine Tatsache, unter der vor allem die Arbeiter und Angestellten leiden.

Sie werden durch ihre Geschäftsführungen immer öfter gezwungen, auf Lohn und auf Freizeit zu verzichten. Die Geschäftsführungen haben sich jedoch schon langfristig auf die Situation eingestellt und machen Kasse auf Kosten der Mitarbeiter.

Jesús arbeitet für einen Gartenbetrieb in Salamanca. Ihm wurde die Pflege einer großen Urbanisation mit ausgedehnten Grünflächen angetragen. Allein muss er mehrere tausend Quadratmeter Rasen schneiden. Da der Aussitzmäher, den er zuvor benutzte, von seinem Chef nicht mehr repariert wurde, muss er nunmehr Kilometer hinter einem Motormäher zurücklegen.

Das Straßennetz der Urbanisation wurde mithilfe einer Aufsitzkehrmaschine gereinigt. Auch sie ist defekt und wird nicht mehr repariert. Nun muss mit dem Besen gekehrt werden. Die anderen anfallenden Erhaltungsarbeiten sind so umfassend, dass Jesús mit dem normalen Arbeitstag nicht auskommt. Sein Chef hat ihm 2 Stunden unbezahlte Mehrarbeit am Tag auferlegt, natürlich ohne Mehrarbeitsentschädigung. Ganz im Gegenteil. Sein Monatsgehalt von 1000 Euro wurde auf 800 Euro gekürzt, wegen der Krise, sagt sein Chef. 10 Stunden Arbeit am Tag bei zurzeit 35 Grad im Schatten, das hinterlässt Spuren.

Aber Jesús muss durchhalten, für seine 12 jährige Tochter und seine krebskranke Frau. Und sein Chef hat die besseren Karten: eine endlose Schlange von Arbeitslosen, die auf ihre Chance warten.

Julia ist Steuerfachfrau in einer Steuerkanzlei. Sie hat einen 8 stündigen Arbeitstag. Zurzeit muss sie wegen des hohen Arbeitsaufkommens auch am Samstag und Sonntag arbeiten. Sie hatte 1.200 Euro netto im Monat verdient. Nun behaupete ihr Chef, dass die Kunden nicht zahlten und kürzte ihr Gehalt und das ihrer Kollegen um 200 Euro auf nunmehr 1.000 Euro.

Im vergangenen Monat hat nur die Hälfte der Angestellten zum Monatsanfang ihr Gehalt bekommen. Es gab, nach Aussage der Geschäftsführung, keine Kredite zur Überbrückung der Finanzmisere. Die Chefs jedoch pflegen weiterhin ihren üppigen Lebensstil.

Mauricio arbeitet in einem Informatikunternehmen, das Apps für Handys und Tablets programmiert. Auch hier ist das Geld für die Programmierer knapp geworden, währenddessen der Chef versucht durch Falschangaben über den Entwicklungsstand der Aufträge von den Auftragsgebern weitere Tranchenüberweisungen zu erhalten. Gleichwohl führt er ein Lusxusleben, zieht Geld nach Belieben aus seinem Unternehmen und zahlt nur Abschläge auf die Monatsgehälter.

Rechtlich ist ihm nicht bei zu kommen und die Arbeitnehmer können nicht einmal auf eine Kündigung hoffen, um mit dem Arbeitslosengeld als Überbrückung eine neue Stelle zu suchen.

Es gibt in Murcia Unternehmen, in denen die Arbeiter kein Gehalt mehr bekommen aber zur Arbeit erscheinen, weil ihnen nicht gekündigt wird. Und ohne Kündigung gibt es kein Arbeitslosengeld.

In anderen Unternehmen werden die Arbeiter aus der Schwarzgeldkasse ansatzweise entlohnt. Die Arbeiter schweigen, denn ihnen ist das Überleben wichtiger als ein Rechtsstreit in einem rechtslosen Raum.

Die KfW springt jetzt mit bis zu 800 Millionen Euro vom deutschen Steuerzahler ein. Es ist Geld, das garantiert nicht helfen wird, die Arbeitssituation in Spanien zu entschärfen. Es wird in den Taschen der Unternehmer landen, die, wie in Spanien üblich, mit dem geringsten Einsatz den höchsten Profit erlangen wollen.

Die Korruption läßt grüssen:

800 Millionen Euro Kredit vom deutschen Steuerzahler.

Wenn die fast 50 Millionen, die der ehemalige Schatzmeister  Bárcenas der Regierungspartei (PP) für sich beiseite geschafft hat, 5% Kommission für die verbuchten Schwarzgeldeinnahmen darstellt, haben sich spanische Spitzenpolitiker vermutlich ein Zubrot von 1 Milliarde Euro genehmigt. Dazu kommen umfassende Korruptionsaffairen anderer Parteien, bei denen auch EU-Mittel unauffindbar in Privattaschen versickerten.

Wofür also dieser Kredit, Frau Merkel, zur weiteren Unterstützung der Korruption?

Verfügt die Bundesrepublick über keine nachrichtendienstliche Informationen über Bestechung und Korruption in Spanien und im EU-Raum, um den deutschen Steuerzahler zu schützen?

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Und übrigens meine ich, dass unfähige Politiker Krisen verursachen.