Donnerstag, 2. Juni 2011

Der Beamtenwasserkopf Spaniens

In der Zeit der Krise in Spanien, ab 2007, wurden Arbeitsplätze im großen Rahmen vernichtet.

Nicht so im Öffentlichen Bereich, der zudem wesentlich besser bezahlt wird und eine viel bessere Rentenversorgung hat, als die Beschäftigten auf dem freien Arbeitsmarkt.

Von 2007 bis 2010 wurden täglich 200 Beamtenstellen in Spanien neu geschaffen. In den Autonomen Regionen Spaniens  ist der Sektor der öffentlich Bediensteten in der Zeit von 2000 bis 2010 von 2.430.449 auf  3.116.624,  also um 686.175 Stellen gewachsen.

Hier muss man noch die städtischen Beamten hinzurechnen. Die Zahl stieg bei ihnen von 482.956 auf 655.559 also um 36%.

Moderat fiel die Entwicklung in der Staatsverwaltung aus, hier schlägt der Beamtenzuwachs mit nur 1%  (aktuell: 522.055) zu Buche.  

Die Gesamtzahl des spanischen Beamtenschaft liegt bei 4.294.238 Staatsbediensteten.
 
Wir erinnern uns an Deutschland, wo rigoros Stellen im öffentlichen Dienst mit dem KW-Vermerk (kann wegfallen) versehen, eine Neufassung der Besoldungsverordnungen durchgesetzt und die Pensionen abgesenkt wurden.

Die EU-Randstaaten haben sehr wohl von der EU profitiert und ihre schon vorhandenen administrativen Wasserköpfe weiter anschwellen lassen. Wenn nun in akuter Krisenzeit die Beamtenschaft schrumpfen muss, dürfte es höchstens so viel Geschrei geben, wie in Deutschland, als von den Städten und Gemeinden, den Ländern und dem Bund Sparmaßnahmen im Personal-, Besoldungs- und Versorgungsbereich durchgeführt wurden. Auch in Spanien sind Beamte unkündbar. Also wird es lange dauern, bis hier Entlastung spürbar wird.

Es gilt auch hier wieder ein spanisches Sprichwort: „El que grita, no mama.“ (wer nicht schreit, wird nicht gesäugt.)

Stecken wir uns Watte in die Ohren und sehen uns die Schrumpfungsprozesse an. Es ist pädagogisch wertvoll, den Geldhahn nur noch tröpfeln zu lassen, wenn überhaupt, sonst verhungert der Spender.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen